Schon bei der Vorstellung daran möchte ich am liebsten, dass es morgen wieder so weit ist. Wenn die Erinnerung kommt, leuchten die Augen und das Herz wird warm. Die Erinnerungen an gemeinsam verbrachte Zeit lässt uns spüren, wie wichtig die Menschen für uns sind, die Teil unseres Lebens sind, die uns kennen, die uns tragen und auf die wir uns verlassen können. Es sind Momente besonderer Nähe und Verbundenheit, die dieses Gefühl entstehen lassen.
In dieser Woche gehen wir auf Karfreitag zu. An Gründonnerstag, am Abend vor seiner Kreuzigung, sitzt Jesus mit seinen Freunden zusammen. Sie essen und trinken gemeinsam. Sie feiern das traditionelle jüdische Passamahl und Jesus eröffnet den Abend mit den Worten: „Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, dieses Passamahl mit euch zu feiern, bevor ich leiden muss.“ (Lk 22,14) Jesus hat oft mit seinen Freunden gegessen. Und er hat sich mit Menschen an den Tisch gesetzt, mit denen sonst niemand essen wollte. Im gemeinsamen Essen mit ihm haben Menschen Momente besonderer Nähe und Zuwendung geteilt. Im Angesicht seines Todes sehnt Jesus sich danach, das noch einmal zu erleben. Und noch mehr: Er will, dass seine Freunde damit weitermachen. Diese besondere Nähe und Zuwendung untereinander sollen sie weiterhin teilen. Deswegen sagt er ihnen an diesem letzten Abend: „Tut das, um euch an mich zu erinnern!“ (Lk 22,19) Das haben seine Freunde getan. Und das tun wir heute, wenn wir Abendmahl feiern. Wir erinnern uns an die Zuwendung, die Menschen mit und durch Jesus erfahren haben. Wo Menschen heute echte Nähe und Zuwendung spüren, wird Gottes Gegenwart sichtbar.
„Das müssen wir unbedingt mal wieder machen!“ Jede Erinnerung lebt vom Erleben. Jesus will, dass die Erinnerung an seine Zuwendung lebendig bleibt. Beim gemeinsamen Essen spüren seine Freunde genau das: „Tut das, um euch an mich zu erinnern!“ Welche Erinnerung weckt bei Ihnen Sehnsucht? Welches Erleben brauchen Sie, damit diese Erinnerung lebendig bleibt?
Mirjam Klein