Ja, ich habe die Nase voll! Und ich will auch gar nicht hören, dass wir den Regen brauchen und dass es schlechtes Wetter eigentlich gar nicht gibt, sondern nur schlecht angezogene Leute.
So, jetzt habe ich mich aufgeregt. Und schon geht es mir ein bisschen besser. Das ist ja das Schöne am Aufregen. Da kommt etwas raus! Das befreit. Und das tut gut!
Das wussten auch die Psalmbeter in der Bibel. Die nahmen kein Blatt vor den Mund. Lesen Sie mal nach. Sie werden staunen, wie da geklagt und gehadert wird, wie Menschen ihre Wut vor Gott abladen, ihre Zweifel, ihre Trauer, ihre Ängste.
Darf man das? So mit Gott reden? Gehört sich das? Gott ist schließlich nicht irgendwer. Das stimmt! Aber Gott ist einer, der es gut mit uns meint! Und der unsere Klage verwandelt in einen Reigen (Psalm 30) In der Bibel heißt es: „Da sah er ihre Not an, als er ihre Klage hörte, und gedachte um ihretwillen an seinen Bund..., und er ließ sie Barmherzigkeit finden.“ (Psalm 106).
Also: Klagen Sie! Lassen Sie Luft ab! Und vertrauen Sie darauf: Ihre Klage geht nicht ins Leere.
Manchmal ist die Klage wie ein reinigendes Gewitter. Plötzlich ist die Luft wieder klar und oft kommt sogar die Sonne raus.
Eine schöne Woche wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Uwe Rahn