EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Gut gerüstet

Liebe Leserin und lieber Leser,

 

das war ja wohl eine Woche voller „April-Wetter“. In der vorigen Woche hatte schon die „Grillsaison“ begonnen und dann stürzten die Temperaturen wieder Richtung Gefrierpunkt … Sonne, Wind, dunkle Wolken, Regenschauer und Hagel – alles immer mal an einem Tag – alles eben „typisch April“.

 

Pastorin Birgit Hasenberg ist Predigerin im Westfälischen Gemeinschaftsverband

     

Da ist es dann schon gut, wenn der Mensch durch seine Kleidung allen Wettern gewachsen sein kann. Doch dazu muss er sich ja morgens richtig entscheiden. Nur, wenn morgens strahlend die Sonne scheint, wer denkt denn da schon an den möglichen Sturm und Regen?

Grundsätzlich wollen wir Menschen gut gerüstet sein für alle Wetter des Lebens. Doch manchmal müssen wir uns dann auch eingestehen, dass wir leichtfertig gewesen sind. Da hatte die Sonne uns lachend raus gelockt, und wir hatten gar keinen Blick und kein Gefühl mehr für die wirklichen Temperaturen, so dass wir am nächsten Tag mit einer fiesen Erkältung wach werden.

Das kann schließlich jedem Mal passieren, aber gut ist es nicht, nicht wahr?

Gut ist es, wenn wir das Ganze im Blick behalten und uns auch Gedanken über die Konsequenzen machen.

Jesus hat einmal am Ende einer langen Rede von einem klugen und einem törichten Mann erzählt. Beide Männer hatten ein Haus gebaut. Wahrscheinlich hatten auch beide richtig viel in ihr Haus investiert, hatten es sich und ihrer Familie in dem Haus gemütlich gemacht.

Und dann prasselt auf beide Häuser ein richtig starker Platzregen runter – etwas, das in Palästina nicht allzu oft passiert. Wenn es aber passiert, dann sind diese Regengüsse wirklich heftig.

Das Haus des einen Mannes – so schön es auch anzusehen ist – wird durch den Platzregen einfach weggeschwemmt. Das Haus des anderen Mannes hat Bestand, der Regen prasselt einfach ab.

Wie konnte das geschehen? Beide Häuser waren schön und auch stabil gebaut.

Ja, die Häuser waren gut gebaut, doch auf ganz unterschiedlichem Grund und Boden. Das eine Haus hatte einfach kein tragfähiges Fundament, es war einfach auf Sand gebaut. Während das andere Haus auf Fels gebaut worden ist.

Wenn Jesus so eine Geschichte erzählt, dann wollte er damit ja keine Architekturstudenten beeindrucken. Es geht ihm also nicht um die Stabilität von Häusern. Ihm geht es um den festen Grund, auf dem Menschen ihr Leben „bauen“.

Was also hat Bestand in den Wetterstürmen des Lebens?

Für mich hat Jesus Christus selbst, der Gekreuzigte und Auferstandene, Bestand. Die Beziehung zu ihm ist der tragfähige Grund in meinem Leben. Und dieser tragfähige Grund ist von Gott selbst aus in mein Leben gelegt worden – durch die Taufe.

Von der Taufe her – von der Zusage Gottes her: „Du bist mein geliebtes Kind. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.“ – können Menschen darauf vertrauen, dass ihr Leben gut gegründet ist. Und daran kann dann auch das Aprilwetter nichts ändern.

   

Ihre Pastorin Birgit Hasenberg, Gevelsberg