Dazu kommen noch die hochgespannten Erwartungen, diesmal soll es aber besonders schön werden, denn diese Auszeit brauche ich. Und dann gibt es statt Genuss und Entspannung Stress mit dem Partner oder den Kindern. Auch das Wetter, das Essen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Von Genuss keine Spur. Lange Zeit wurde das Genießen im christlichen Glauben als Wert nicht geschätzt. Pflichtbewusstsein, Leidensfähigkeit standen viel höher.
Genießen aber hat auch seinen Wert. Es ist für mich damit verbunden, die Kostbarkeit des Lebens zu begreifen und sich des Lebens zu freuen. Auch hat genießen etwas mit Hingabe zu tun, Hingabe an diesen Moment, an diese Sache, die ich mit "allen Sinnen erfahren" und darum auch genießen kann. Die Schönheit eines Sonnenaufgangs in den Bergen, die Weite des Meeres, die Vielfalt fremder Küchen , die Unterschiedlichkeit von Kulturen und Menschen, das kann ich erleben und schätzen. Denn hier begegnet mir die Fülle des Lebens, das Leben in seiner Buntheit und Vielfalt.
Dann kann ich das Leben feiern und dem danken, der es mir geschenkt hat, Gott, dem Schöpfer und Liebhaber allen Lebens. Draußen vor bleiben dann die Alltagssorgen, zwar nicht für immer, aber für diesen Moment. Dann ist Leben einfach schön.
Und für später heißt es, die spielerische Leichtigkeit mit hinein zunehmen in den Alltag, zu lernen, das Leben zu genießen gegen den Widerstand des eigenen Gewissens.
Wer nicht genießt, wird ungenießbar, darum wünsche ich Ihnen:
Genießen Sie Ihre Zeit, entweder in der Ferne oder zuhause.
Ihre Anja Martin