EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Gott ist für uns!

Liebe Leserin, lieber Leser!

Heute ist Reformationstag. Am Jahrestag von Luthers Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 werden wir an die Grundlagen unseres evangelischen Glaubens erinnert. Luther, tief bewegt von den elementaren Botschaften aus den Paulus-Briefen im Neuen Testament, war mit Schriften und Predigten an die Öffentlichkeit gegangen.

Hier sind einige seiner Gedanken:

 

Dr. Maria Magdalena Weber hat sich viele Jahre als Presbyterin in der Ev. Kirchengemeinde Schwelm engagiert und im Kreissynodalvorstand des Ev. Kirchenkreises Schwelm mitgearbeitet. Heute engagiert sie sich weiterhin ehrenamtlich in der Kirchengemeinde Schwelm z.B. als Lektorin in Gottesdiensten und ist Mitglied im Theologischen Auschuss der Ev. Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm

Gott ist für uns! Jeder kann sich direkt an Gott wenden, ohne dass er dazu eine Vermittlung braucht. Denn Christus bringt uns in Beziehung zu Gott. Niemand soll mehr Angst vor Gott haben, weil er oder sie in ihrem Leben nicht alles richtig machen kann. Auch wenn wir scheitern, sind wir von Gott angenommen. Da ist kein Leistungsdruck. In der Bibel heißt das Gnade. Gnade ist ein unverdientes Geschenk, ebenso wie der Glaube. Er kann lebendig werden, wenn wir uns Gott anvertrauen. Eine Hilfe dazu finden wir in den Texten der Bibel.

Christlicher Glaube beruft zur Freiheit. Die Beziehung zu Gott und unseren  Mitmenschen gehören dazu. So wie wir von Gott beschenkt werden, können wir auch seine Liebe weitergeben. So wie wir vorbehaltlos angenommen sind, können wir andere annehmen. Da entstehen Verantwortung, Versöhnung und Frieden.

Als sich Luthers Gedanken verbreiteten,  veränderten sie Kirche und Gesellschaft. Reformation, d.h. Erneuerung,wurde diese Bewegung genannt. Seitdem ist viel geschehen in der Geschichte. Aber diese Glaubensbasis kann uns noch heute tragen. Es tut gut, die alten Überzeugungen neu zu leben. Denn Kirche und Gesellschaft  brauchen immer wieder eine Erneuerung.

Zum Reformationsgottesdienst  gehört Luthers Lied: Ein feste Burg ist unser Gott. Das hat Luther geschrieben, als er selbst schwer krank war und Menschen, die ihm nahe waren, an der Pest starben. Es war eine Zeit der Glaubenszweifel und der Krise. Auch wir, weit entfernt vom mittelalterlichen Bild der Burg, können spüren, was es bedeutet, bei Gott geborgen zu sein. Christen aus vielen zurückliegenden Generationen haben uns diese Erfahrungen mitgegeben. Wir können sie ausprobieren: Angenommen und aufgenommen zu sein bei Gott. In guten wie in schlechten Zeiten, in Coronasorgen und in dem, was uns das Herz noch schwer macht.  

Wie gut ist es, dass wir heute Reformationstag feiern!

Ihre

Maria Magdalena Weber, Ev. Kirchengemeinde Schwelm