EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Ostern – was bleibt?

Ostern ist jetzt schon 14 Tage vorüber – und alles scheint vorbei. Was bleibt? Ein angebissener Schokohase auf dem Couchtisch? Die letzten bunten Eier im Kühlschrank?

Pfarrer Gabriel Schäfer arbeitet als Synodalvikar in der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm

  

 

Auch die Osterferien sind jetzt schon eine Woche vorüber - und auch wer nicht direkt davon betroffen ist merkt es spätestens durch die wieder merklich volleren Straßen und längeren Staus in der Stadt. Und die Erholung der Osterferien ist dadurch auch schnell wieder hin.

Aber ist das wirklich alles?  Eigentlich ist doch gerade in der Kirche Ostern ein viel zu wichtiges Fest, um nicht mal eine Woche danach schon wieder zum Alltag übergegangen zu sein, oder?

 

Von der kirchlichen Bedeutung her ist Ostern (fast) noch wichtiger als Weihnachten – aber in unserer Gesellschaft? Da sind wir schon vor dem 1.Advent in Weihnachtsstimmung, und die Weihnachtsbäume werden traditionell auch erst am 6. Januar abgeholt. Da ist deutlich länger Weihnachtsstimmung als Ostern :)

 

Was für uns Christen Ostern eigentlich so toll macht ist die Osterfreude – die Freude über unseren auferstandenen Heiland. Die ersten Christen feierten Ostern ganze 50 Tage lang – bis Christi Himmelfahrt. Und auch in unserer Kirche können Sie die weißen Antependien als Christus-Symbol an Kanzel und Altar bis vor dem Pfingstfest sehen.

Aber in unserem Alltag? Von Weihnachten kennen Sie es bestimmt – das löst schon im November in Einem so ein heimeliges, schönes Gefühl aus – die weihnachtlich dekorierten Geschäfte, Kekse backen, sich auf Weihnachten freuen.

Und Ostern – das kommt einfach – vom Gefühl her geht es mir jedenfalls so. Die Passions- oder Fastenzeit vorher trägt auch nicht gerade zu einer besonderen Vorfreude bei. Dabei ist das eigentlich die Zeit, die uns auf dieses großartige Fest vorbereiten soll. Eine Zeit, in der wir bewusst auf Alltägliches verzichten, um nach dem Ende der Fastenzeit festzustellen, wie viel leichter und schöner uns manche Kleinigkeiten das Leben machen.

 

Gott steht über dem Tod, er hat seinen Sohn wieder auferweckt und uns so gezeigt, dass der Tod keine endgültige Macht über uns hat. Das zu wissen ist toll – aber es zu verinnerlichen ist bei allen Problemen und Schwierigkeiten des Lebens fast unmöglich. Aber dafür ist die Zeit zwischen Ostern und Christi Himmelfahrt da – um sich immer wieder darüber zu freuen und diese Freude mit Anderen zu teilen.

 

Ihr

Gabriel Schäfer