EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Kennen Sie ISDS?

Israel sucht den Superstar! Die geeignete Mutter des Messias wird gesucht.

Dirk Küsgen ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg

Sie soll singen können.

Das konnte Maria.

Ihr Lied hieß „Magnificat“. Es verkauft sich gut, wenn man in einer Weltsprache singt. Das hat zwei Vorteile: Erstens kann den Text jeder verstehen, wenn er will. Zweitens kann den Text jeder nicht verstehen, wenn er will. „Magnificat“ war lateinisch. Das war die Sprache des Weltreiches. Ein bisschen Englisch sang sie auch, so wie die Engel halt. Und „Madonna“ war ein genialer Künstlername für sie. Maria hatte Chancen. Jung sollte sie sein. Das war sie, sogar Jungfrau. Allein dass sie schon vergeben war, ließ wenige männliche Teenies für sie anrufen. Aber ihr eigentliches k.o.-Kriterium war ein Anderes. Sie war introvertiert. „Sie bewegte all diese Worte in ihrem Herzen“ steht in der Bibel. Maria war nicht medientauglich, nicht interviewtauglich, zu wenig affig. Sie war durchgefallen.

Doch Gott hatte andere Auswahlkriterien. Er schenkte ihr seinen Geist. Und Maria nahm den Heiligen Geist still in sich auf, und sie gebar einen ganz Großen, keinen Superstar, sondern einen Anti-Star. Einer, der die Menschheit davor rettete, sich selbst produzieren zu müssen. Einer, der sich nicht selbst verwirklichte, sondern der den Willen Gottes tat.

Und die Botschaft war: Gott braucht die Menschen nicht als Stars, sondern so wie sie sind, sind sie gut genug. Seine Mutter Maria war ihm da ähnlich gewesen. Nicht als Superstar war sie einzigartig, sondern als eine, die es aushielt, nicht selbst auf Wirkung zu setzen, sondern Gott in sich wirken zu lassen. Damit kam Maria nicht in die Top Ten, sondern sang ein Kirchenlied: „Herr komm in mir wohnen, lass mein’ Geist auf  Erden dir ein Heiligtum noch werden.“ Eine stille und besinnliche Adventszeit wünsch ich Ihnen.

Ihr

Dirk Küsgen