EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

„Du siehst mich!“

Am Mittwoch beginnt er: Der Deutsche Evangelische Kirchentag.

Uwe Rahn ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm

  

 

Ein ganz besonderer noch dazu, schließlich findet er im Reformationsjubiläumsjahr statt. Und deshalb ist er nicht nur in Berlin, sondern auch in Wittenberg. 500 Jahre Reformation sind Grund genug, etwas Besonderes zu erleben. Aber eigentlich ist jeder Kirchentag etwas Außergewöhnliches, denn wo sonst kann man Kirche so erleben: Bunt und vielfältig, politisch und innovativ, festlich und besinnlich, ökumenisch, überkonfessionell und international. Haben Sie das schon einmal erlebt? Die Atmosphäre am Abend der Begegnung, wenn überall in der Stadt etwas los ist. Das riesige Angebot auf dem Markt der Möglichkeiten, wo sich Gruppen, Initiativen und Einrichtungen präsentieren. Die Vielfalt der Vorträge und Diskussionsveranstaltungen auf dem Messegelände, wo es um aktuelle theologische, aber auch gesellschaftliche Fragen geht. Die vielen kleinen Veranstaltungen in den unzähligen Kirchengemeinden. Und natürlich die Musik! Ob klassische Kirchenmusik oder Pop und Jazz, ob mit Posaunen oder mit Keyboard und Gitarren, ob von prominenten Bands oder von Straßenmusikern, ob in Stadien oder in der U-Bahn – überall Musik. Kirchentage sind immer auch Zeitansage. Das zur Geburtsstunde 1949 nicht anders als heute. Und vieles wurde auf den Weg gebracht: Die Beteiligung der Laien, das politische Nachtgebet, Beatmessen, neue geistliche Lieder... Es wurde gemeinsam gebetet, diskutiert und auch gestritten. Und manches hat mittlerweile seinen Platz im Alltag der Gemeinden. Gott sei Dank! Denn obwohl Kirchentage immer etwas Besonderes sind, wäre es doch schade, wenn nichts davon im Leben der Christen vor Ort ankommen würde. Das gilt auch für das jeweilige Motto. In diesem Jahr lautet es: „Du siehst mich!“ Es stammt aus dem 1. Buch Mose. Da ist die Magd Hagar im Blick. Ihr wird übel mitgespielt, aber Gott sieht sie in ihrem Leid. Wir dürfen darauf vertrauen: Gott sieht auch uns! Mit unseren Problemen, mit unseren Sehnsüchten. Und er lässt uns nicht allein, so wie er auch Hagar nicht allein gelassen hat.

  

Vielleicht sehen wir uns ja auch auf dem Kirchentag! Ich würde mich freuen!

  

Ihr Pfarrer Uwe Rahn