EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Eine verrückte Geschichte

Liebe Leserin, lieber Leser!

 

Gehören Sie auch zu den Menschen, die vor Langeweile gähnen, wenn sie das Wort „Bibel“ hören? Vielleicht ändert sich das ja, wenn Sie die folgende Geschichte gelesen haben.

 

Harald Bertermann ist Öffentlichkeitsreferent im Evangelischen Kirchenkreis Schwelm

  

 

Lukas (das ist der, der auch ein Evangelium verfasst hat) erzählt im 14. Kapitel der Apostelgeschichte, was der Apostel Paulus mit seinem Begleiter Barnabas in Lystra (das liegt in der heutigen Türkei) erlebt hat. Gemäß dem Motto „Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs“ predigten sie auf ihrer ersten Missionsreise jedem, der es hören wollte (oder auch nicht) das Evangelium von Jesus Christus. In Ikonion wären sie dafür fast gesteinigt worden. Jetzt waren sie in Lystra, und Paulus predigte auf einem der Plätze der Stadt. Unter den Zuhörern war ein Gelähmter. Im Text heißt es: „Der hörte Paulus reden. Und als dieser ihn ansah und merkte, dass er glaubte, ihm könne geholfen werden, sprach er mit lauter Stimme: Stell dich aufrecht auf deine Füße! Und er sprang auf und ging umher.“

Die umstehenden Menschen waren von dem Vorgang so stark beeindruckt, dass sie nur zu einem Schluss kommen konnten: Paulus muss Hermes sein und Barnabas Zeus. Schnell war der Priester des Zeus Tempels verständigt, dass die Götter auf die Erde gekommen seien. Der Priester bereitete sogleich Stiere und Kränze für ein Opfer vor, während Paulus und Barnabas versuchten, das Missverständnis aufzuklären: „Ihr Männer, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen wie ihr und predigen euch das Evangelium, dass ihr euch bekehren sollt von diesen falschen Göttern zu dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat. Zwar hat er in den vergangenen Zeiten alle Heiden ihre eigenen Wege gehen lassen; und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.“ Doch die Menge ließ sich nicht davon abbringen, die beiden als Zeus und Hermes zu verehren.

Am Ende steinigten sie die beiden und schleiften Paulus halbtot vor die Stadt. Dann schreibt Lukas: „Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt. Am nächsten Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe; und sie predigten dieser Stadt das Evangelium und machten viele zu Jüngern.“

Was für eine verrückte Geschichte. Das gilt übrigens für die gesamte Apostelgeschichte und im Besonderen für die Kapitel, die von Paulus erzählen. Dieser Paulus, der früher Saulus hieß, ließ sich durch nichts und niemanden davon abbringen, von seinem Glauben zu erzählen. Das hat ihn mehr als einmal in Lebensgefahr und in haarsträubende Situationen gebracht. Er stand zu seiner Überzeugung, zu seinem Glauben. Das fasziniert mich an diesem Mann. Aber was erzähl ich? Lesen sie selbst: Die Geschichte von Paulus beginnt in Kapitel 9 der Apostelgeschichte.

 

Ich wünsche Ihnen eine spannende (Lese)Woche

Ihr

Harald Bertermann