EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Gott spricht: Ich will euch erlösen, dass ihr ein Segen sein sollt. Fürchtet euch nur nicht und stärkt eure Hände. (Sacharja 8,13 – Monatsspruch für Dezember)

Lieber Leser, liebe Leserin!

 

Wenn einem soviel Gutes widerfährt, dass ist … wert!

So hieß mal - ich bin schon älter - eine Schnapswerbung. Sehr populär, beinahe sprichwörtlich.

Dahinter steckt ja die Annahme, dass die Erfahrung von Gutem etwas bei uns auslösen müsste. Aber schon die Geschichten im Neuen Testament gehen davon aus, dass dies nicht so ist:

- Von zehn geheilten Aussätzigen bedankt sich nur einer.

- Der berühmte Schalksknecht, dem eine Riesenschuld erlassen wird, vergreift sich als Gläubiger bei der ersten Gelegenheit an seinem Schuldner.

 

Wenn einem soviel Gutes widerfährt, muss das noch längst keiner merken.

Manfred Berger

Wir verhalten uns eher wie der sagenhafte Lottogewinner, der alles daran setzt, dass keiner etwas merkt.

Der Monatsspruch setzt eher auf das Gegenteil. Alle sollen merken, dass uns Gutes, Erlösung widerfahren ist. Vergebung unserer Fehler, Unzulänglichkeiten.
Sonntag für Sonntag lassen wir Liturgen unsere Schuld bekennen und wir uns die Vergebung zusprechen. Ist das so oberflächlich, wie es manchmal liturgisch klingt? Also gar nicht wirklich?
Sonst müssten wir segensreich den Gottesdienst verlassen und mit gestärkten Händen auf unsere Welt zugehen.
Ja, wir gehen nicht nur entlastet aus dem Gespräch mit Gott heraus, sondern auch mit freien Kräften für die Menschen.
Wenn einem soviel Gutes widerfährt, dass ist ne Menge Liebe wert.

Ihr
Manfred Berger