Aber zu Hause wirkt das Gesangbuchlied von 1711 aktuell, das sagt: "...man höret immer deine Klage, dass nicht dein Haus will werden voll." (EG 250,2)
Woran liegt's? Die Kreissynode unseres Kirchenkreises hat sich am letzten Samstag im Juni mit den Gottesdiensten bei uns befasst und festgestellt, das einerseits sehr viel Energie in die Gestaltung von Gottesdiensten gesteckt wird, andererseits die Menschen sich nur schwer motivieren lassen, wenn, ja wenn keine Brücke zu ihrer eigenen Person erkennbar ist. Und zwar vorher.
Infolgedessen sind Schulgottesdienste zur Einschulung und Entlassung übervoll; Taufen und Trauungen werden von den Familien mit viel Phantasie gestaltet; Gottesdienste zu Weihnachen, Erntedank, Totensonntag werden stärker besucht, weil die Menschen eine Vorstellung davon haben, was sie in diesen Gottesdiensten erwartet. Oder denken wir an die Gedenkgottesdienste zu Katastrophen. Wie viele Menschen finden da den Weg.
Vielleicht ist eine Kampagne nötig, die den Menschen vorankündigt, was sie in den Gottesdiensten ihrer Gemeinde erwarten und finden können. Eine Kampagne, die sowohl durch Veröffentlichungen geprägt ist, aber genauso durch die Werbung, die wir von Angesicht zu Angesicht weitergeben können.
Von unserem Erwachsenenbildner Manfred Brauers kenne ich den Satz: Es reicht nicht, den Gottesdienst gut zu finden, du musst auch gut drüber reden.
Schönen Sommer
Ihr Manfred Berger.