EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Es wird wieder gesungen.

Nicht unbedingt in der Kirche, sondern auf den Straßen und Plätzen. Der Anlass: - die EM beginnt. Die Lieder, die gesungen werden, feuern die Mannschaften an, steigern den Zusammenhalt und am Ende sind es vielleicht sogar Siegeslieder. Beim Singen kommt es eben nicht nur auf Schönheit an, sondern auf den Ausdruck eines Lebensgefühls. Wenn etwas besonders schön oder manchmal auch traurig ist, dann wird gesungen.

Auch von den Israeliten ist das überliefert. Sie haben etwas Wunderbares erlebt. Sie waren aus der ägyptischen Knechtschaft geflohen, wurden aber von den Ägyptern verfolgt. Die Situation schien ausweglos, aber die Israeliten wurden von Gott gerettet, und die Verfolger versanken im Meer.

Die erlebten Gefühle fanden ihren Ausdruck in folgendem Vers, den Spruch des Monats Juni: " Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter geworden."

Ein Lied erklingt, ein Loblied auf Gott und eine Melodie, die das Volk Israel begleitet hat.

Anja Martin ist Pfarrerin in der Kirchengemeinde Voerde in Ennepetal

 

Wie lautet Ihre Lebensmelodie? Manche Menschen stimmen immer wieder das Lied an: " Ich bin nichts, ich kann nichts und die Welt ist schlecht ". Das macht das Leben nicht unbedingt leicht und lebenswert.

Andere singen das Lied: "Ich brauche keinen Menschen, ich schaffe alles allein." Sie spüren oft, wie anstrengend solch ein Verhalten ist.

Es kostet viel Kraft, alles allein zu tun, immer der oder die Beste sein zu müssen. Menschen brauchen einander und es tut auch gut, füreinander da zu sein.

Manche singen auch heute noch das Lied der Israeliten weiter:" Gott ist mein Retter, bei ihm bin ich geborgen. "

Das ist eine schöne Melodie, die im Alltag fortführt, was Menschen im Gottesdienst, im Singen und Beten erfahren haben. Auf Gott kann ich mich verlassen, er ist bei mir und führt mich. Das ist eine Melodie, die durch das Leben trägt auch in schwierigen Zeiten.

 

Ihre

Anja Martin