EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

"... da wird auch dein Herz sein!"

Am nächsten Mittwoch beginnt der Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „…woran du dein Herz hängst!“

Uwe Rahn ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm

Ein seltsames Leitwort. Nur ein Halbsatz! Was löst er aus? Irritation? Neugier? Vielleicht die Überlegung: Woran hängt eigentlich mein Herz? Was kommt mir in den Sinn, wenn ich über das Wort „Herz“ nachsinne? Vielleicht denke ich an das Herzklopfen, das ich hatte, als ich das erste Mal verliebt war. Oder an den Herzschmerz, als die Liebe zerbrochen ist. Mancher wird vielleicht auch an seine Krankheit erinnert, daran, dass die Pumpe nicht mehr so richtig schlägt. Dass das Herz wichtig ist, wird wohl niemand bestreiten. Auch in der Bibel hat es zentrale Bedeutung. Fast 1000-mal kommt das Wort vor. Auch die Losung des Kirchentages entstammt der Bibel, genauer gesagt der Bergpredigt Jesu. „Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein“, lautet der Satz im Ganzen. Luther hat ihn umgedreht: „Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott!“, schreibt er in seinem Katechismus. Und er wusste, dass es viele Götter gibt, denen Menschen hinterher jagen. So wie der Sportler, der nur ein Ziel hat: Einmal die Meisterschaft gewinnen. Dem ordnet er alles unter: Seine Ernährung, seine Lebensweise, seine Kontakte… Oder der Manager, der sich mit Haut und Haaren dem Erfolg verschrieben hat.

„Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott!“ Ist das Geld unser Gott? Oder die Karriere? Das Aussehen? Oder irgendeine Ideologie? Welchen Zielen laufe ich hinterher? Was gibt meinem Leben Orientierung? Was ist wirklich wichtig?

Jesus spricht von den Schätzen im Himmel. Schätze, die nicht vergänglich sind. Schätze, die bleiben.

Ich glaube, er meint damit die Liebe Gottes, die Zusage, dass er uns im Leben begleiten will.

Was können wir tun, um diesen Schatz zu bekommen? Verdienen lässt er sich nicht, wir können ihn nur geschenkt bekommen. Gott tut den ersten Schritt. Er bietet uns seine Liebe an. Wie ein Geschenk! Nun liegt es an uns…. Bewegt sie unser Herz?

  

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Pfarrer Uwe Rahn