EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

... am Ende doch hell!

Jetzt ist er wieder da, dieser dunkle November. Dunkel nicht nur, weil die Tage immer kürzer und die Nächte immer länger werden. Dunkel nicht nur, weil das Grün der Natur und das farbige Laub der Bäume bald verschwunden sind.

 

Dunkel viel mehr, weil wir Menschen das Thema Tod und Sterben deutlicher bedenken als zu jeder anderen Jahreszeit. "Allerheiligen", "Allerseelen" diese katholischen Gedenktage stehen am Anfang des Monats. Und "Totensonntag", so nennen viele den Tag, der Ende November unser Kirchenjahr beschließt.

 

Am Totensonntag besuchen die evangelischen Christen die Gräber ihrer Verstorbenen und legen dort Gestecke ab. Manche zünden auch Kerzen an, weil sie sich an diesem Tag ihren Toten besonders nahe fühlen.

 

Der Totensonntag heißt jedoch richtiger "Ewigkeitssonntag". Und das ist gut so. So werden wir an den erinnert, der alleine Zeit und Ewigkeit in Händen hält.

 

Geborenwerden und Sterben sind für mich die beiden großen Geheimnisse, die wir Menschen nicht lösen können, weil wir Geschöpfe sind und nicht Schöpfer. Sie haben mit Gott zu tun.

 

Und so, wie ich diesen Gott kennengelernt habe, bin ich gewiss, dass sich hinter diesen Geheimnissen eine gute, eine uns Menschen liebende und freundliche Welt verbirgt.

 

Im 90. Psalm heißt es (V.3): "Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: `Kommt wieder, Menschenkinder!`"

 

Unser Sterben wie ein Hineingeborenwerden in die ewige Welt Gottes! Unser Sterben für Gott wie ein Nachhausekommen zu ihm!

 

So scheint es am Ende doch hell in unseren dunklen November hinein. Weil mein kleines Leben getragen und umschlossen ist von dem großen Leben Gottes; weil am Ende der Zeit seine Ewigkeit steht.

 

Die Blätter draußen fallen. Doch ich weiß: niemand kann tiefer fallen als in Gottes geöffnete Hand.

 

Es grüßt herzlich

Ihr

Rainer Schumacher

Pfarrer in Schwelm