EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Alles hat seine Zeit

Liebe Leserinnen und liebe Leser!

 

Was habe ich mich aufgeregt, als ich direkt nach unserem Sommerurlaub das erste Weihnachtsgebäck in den Supermarktregalen entdeckt habe: „Da mache ich nicht mit. Vor dem 1. Advent kommt mir kein Lebkuchenherz ins Haus. Schließlich dauert die Adventszeit vier Wochen und nicht vier Monate! Alles hat seine Zeit...“

 

  

Alles hat seine Zeit. Im dritten Kapitel des Predigerbuches in der Bibel heißt es: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;...“

„Alles hat seine Zeit“ bedeutet, bewusst zu leben, den Augenblick einzufangen, den zweiten Schritt nicht vor dem ersten zu tun.

Aber das ist leichter gesagt, als getan. Wir leben in einer Zeit, in der alles schnell gehen muss. Die SMS ersetzt das persönliche Gespräch weil es schneller geht. Daten werden in Millisekunden rund um den Globus geschickt. Ein ICE braucht heute nur noch einen Bruchteil der Zeit, die früher ein D-Zug benötigte. Das Abitur muss von unseren Kindern in 12 anstatt wie früher in 13 Jahren geschafft werden. So hetzen wir durch die Zeit und haben den Eindruck, dass sie nur so an uns vorbeirauscht.

Weil unsere Zeit aber begrenzt und deshalb zu kostbar ist, um sie im Eiltempo zu durchleben, sollten wir sie entschleunigen und so gestalten, das wir am Ende sagen können: „Es war eine gute und erfüllte Zeit.“

 

In diesem Sinne wünsche ich uns eine entschleunigte und gesegnete Adventszeit!

 

Ihr

Harald Bertermann