EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Keine Angst vorm Nikolaus

Liebe Leserin, lieber Leser!

 

Morgen kommt der Nikolaus. Wenn ich als Kind diesen Satz von meinen Eltern zu hören bekam, schrillten bei mir die Alarmglocken.

Harald Bertermann ist Öffentlichkeitsreferent und Fundraiser im Evangelischen Kirchenkreis Schwelm

    

 

Der schlägt dann sein goldenes Buch auf, und dann holt der vielleicht die Rute raus, habe ich dann gedacht. Ich hatte Angst vor dem Nikolaus.

   

Vielen geht es mit Gott ähnlich. Wer hat als Kind nicht auch als Drohung gehört: „Der liebe Gott sieht alles!“

Schade, dass der Heilige Nikolaus und auch Gott immer wieder als repressive „Erziehungshelfer“ missbraucht wurden und werden. Denn weder vor dem Nikolaus noch vor Gott muss man Angst haben – im Gegenteil.

Bischof Nikolaus war ein Mann, der sich gerade für Kinder eingesetzt hat. Er war wohl ein sehr gut- und warmherziger Mann, dem das Wohl anderer in besonderer Weise am Herzen lag.

Und Gott? In Psalm 139 staunt der Psalmbeter: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.“ (Psalm 139,5-6 nach der Lutherübersetzung von 1984)

Der Psalmbeter weiß, dass Gott es gut mit ihm meint, dass er ihn begleitet und immer an seiner Seite ist. Da ist nichts bedrohliches, nichts was Angst macht. Im Gegenteil, der Psalmbeter weiß sich in Gott geborgen und von ihm beschützt.

Gott kennt mich besser, als ich mich selber. Und er liebt mich bedingungslos, obwohl oder gerade weil er mich so gut kennt.

  

Von dieser Liebe war übrigens auch Bischof Nikolaus angetrieben.

Und deshalb an alle: Der Nikolaus will uns eine Freude machen und Gottes bedingungslose Liebe weiter geben. Dabei haben goldene Bücher und Ruten keinen Platz!

  

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Woche!

 

Ihr

Harald Bertermann