Ich denke, gerade zu Beginn eines neuen Jahres ist es wichtig, etwas vor Augen zu haben, eine Perspektive, die es einfacher macht, ins Ungewisse des neuen Jahres hinein gehen zu können. Sehen Sie: Wenn schon eine Sektmarke damit Werbung macht, dass man sich auf ihrer Homepage das persönliche Horoskop für das kommende Jahr abholen kann, dann ist das für mich ein
Zeichen dafür, dass Menschen überall nach solchen Perspektiven suchen.
Und was sagt unser Vers? Ich habe den Herrn alle Zeit vor Augen... Das heißt, ich richte mich darauf aus, dass Gott da ist, dass er mich liebt, und dass er einen guten Weg für mein Leben hat. Steht er mir zur Rechten, so
werde ich fest bleiben: Ich habe jemanden zur Seite, auf den ich mich verlassen kann, unsichtbar zwar, aber doch wirksam.
Und da wird es interessant: Wenn ich nämlich jetzt unsere Jahreslosung hinzu nehme, dann legen sich diese beiden Verse gegenseitig aus: "Steht er mir zur
Rechten, so werde ich fest bleiben", und "Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich." (Lukas 18,27)
Es könnten nämlich Menschen (vielleicht sogar berechtigterweise) sagen: Von diesem Gott merke ich doch gar nichts, den ich da alle Zeit vor Augen haben
soll; es läuft doch in dieser Welt alles so, als gäbe es Gott gar nicht.
Genau dagegen aber möchte ich festhalten: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich. Immer wieder haben Menschen diese Erfahrung gemacht, und indem sie Gott nicht aus dem Blick verloren haben (im Lesen der Bibel, im Gebet, in der Gemeinschaft mit anderen Glaubenden), konnten sie
fest bleiben, so wie es gerade für die Ungewissheit eines neuen Jahres besonders nötig ist.
Ihr
Pastor Ralf Bödeker