Die fünfzehn Frauen des Ausschusses, die auf der letzten Synode turnusgemäß neu berufen wurden, stellten sich bei ihrer Vorstellung als Steine eines großen Puzzles dar. Damit wurde zum Ausdruck gebracht: jede einzelne in ihrer Einzigartigkeit kann in diesem Gremium ihren Platz finden, und ebenso bilden alle zusammen ein Ganzes und arbeiten am gemeinsamen Ziel. Übrigens gab es in diesem großen Puzzle auch noch Lücken, weil Mitarbeiterinnen stets willkommen sind und sich auch als Gast engagieren, oder erste Schritte in einem Gremium ausprobieren können.
Außerdem wurden auf dieser Versammlung zwei Delegierte für die Frauenversammlung der westfälischen Kirche gewählt. Auf dieser werden am 25. Oktober Frauen aus der ganzen Landeskirche zusammenkommen, um dort u.a. 16 Mitglieder des landeskirchlichen Frauenausschusses zu wählen, die der Kirchenleitung zur Berufung vorgeschlagen werden.
Wer diese Zeilen liest, merkt schon: der demokratische Aufbau unserer Kirche von unten nach oben kann es mit sich bringen, dass die Zahl der Versammlungen und Ausschüsse groß ist und die Beziehungen dieser Gremien untereinander für die Frauen in den Gemeinden recht unübersichtlich und kompliziert daher kommen kann. Um so erfreulicher war es, dass neben einigen Frauen des Frauenausschusses sich auch andere Frauen der Versammlung für die Aufgabe als Delegierte für den Kirchenkreis Schwelm interessierten. Es wurden dann Margret Heinz und Sigrun Tamschick als Delegierte und Hildegard Elias-Nieland und Sieglinde Dittmann als stellvertretende Delegierte für die westfälische Frauenversammlung gewählt. Weitere Frauen sind als Gäste herzlich willkommen.
Eine, die es mit dem Gremien-Dschungel aufgenommen hat, war die Hauptreferentin des Vormittags, Sibylle Mann aus Iserlohn, die sich selbst als hauptberuflich Ehrenamtliche bezeichnet, obwohl sie "daneben" ihren Beruf als Bibliotheksangestellte an der Fernuni Hagen ausübt. Sie zeigte an ihrem eigenen kirchlichen Werdegang auf, dass trotz mancher Schwierigkeit als Frau in männerdominierten Gremien eine sinnvolle und erfolgreiche Arbeit möglich ist. Als Vorsitzende des Frauenausschusses und Mitglied im Kreissynodalvorstand sowie in einigen weiteren Ausschüssen hat sie oft an Themen gearbeitet, in denen es um Gerechtigkeit zwischen verschiedenen Gruppen in Kirche und Gesellschaft ging, z.B. um Geschlechtergerechtigkeit, Würdigung des Ehrenamts oder beim Thema Homosexualität und Kirche. Sie will auch den Frauen in unserem Kirchenkreis Mut machen, sich an ihrem jeweiligen Ort für das, was ihnen wichtig ist, einzusetzen und wenn nötig auch mal dafür zu streiten. Zu Beginn ihres Vortrags zitierte Sybille Mann aus einem UK-Artikel der ersten Vorsitzenden des Schwelmer Frauenausschusses, Lis-Ingrid Mütze, die übrigens auch anwesend war - alte Liebe rostet nicht -, in der diese von der ersten Frauenversammlung der westfälischen Kirche in Dortmund im Jahr 1987 berichtete. Damit zeigte sie auf, dass auch die Frauen in unserem Kirchenkreis an eine lange "frauenbewegte" Tradition anknüpfen können.
Marianne Funda