„Wir verabschieden Dich nicht, denn Du bleibst ja weiterhin ein Glied unserer Gemeinde“, erklärte Pfarrer Thomas Weber am Anfang des Gottesdienstes und begrüßte die vielen Menschen, die in die Erlöserkirche gekommen waren.
Sichtlich bewegt trat Pfarrer Werner während des Gottesdienstes ans Rednerpult und hielt die Lesung. Pfarrer Werner hatte im September 2019 einen Schlaganfall erlitten und konnte seitdem seinen Dienst nicht mehr ausüben. Aufgrund der Pandemie war leider erst jetzt die Entpflichtung und somit auch eine Verabschiedung in den Ruhestand in einem größeren gottesdienstlichen Rahmen möglich.
Pfarrer Weber legte in seiner Predigt auf Wunsch von Pfarrer Werner die Geschichte von den vier Freunden aus, die einen Gelähmten durch das Dach eines Hauses zu Jesus herunterließen, damit der Gelähmte geheilt würde. „Du bist wie diese Freunde“, erläuterte Weber an Pfarrer Werner gewandt. “Du hast auch Menschen vor und zu Jesus gebracht. Das hat dich als Pfarrer ausgemacht, und das ist ja auch der Grund, warum es Kirche gibt. Wir wollen Menschen zu Jesus bringen.“
Superintendent Schulte nahm diesen Gedanken in seiner Ansprache auf, indem er betonte, dass mit dem Ruhestand von Thomas Werner auch ein Stück Geschichte zu Ende gehe und dass sehr viele Menschen eine Geschichte mit Pfarrer Thomas Werner hätten. „Du warst immer mit Leib und Seele Gemeindepfarrer. Und du warst immer mit Menschen aus allen Generationen auf dem Weg“, dankte der Superintendent Pfarrer Werner für sein Engagement. „Du warst immer nah bei den Menschen und hast mitten im Gemeindeleben gestanden.“ Dann entpflichtete Superintendent Schulte Pfarrer Werner und sprach ihm Gottes Segen zu. „Der Schatz der Ev. Kirche sind die Emeriti“, erklärte Schulte mit einem Augenzwinkern zum Schluss und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass Pfarrer Werner vielleicht doch noch einmal auf die Kanzel zurückkehren kann.
Das letzte Wort in dem Gottesdienst hatte dann Pfarrer Werner, der den Segen sprach. „Ich sage jetzt nicht, „Gehet hin in Frieden“, denn gleich kommt ja noch etwas“, lud er die Gemeinde zu einem Imbiss nach dem Gottesdienst ein. Dieser Einladung folgten viele und nahmen die Gelegenheit war, ein kurzes Gespräch mit „ihrem“ Pfarrer Werner zu führen.