EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Kinder in den Blick nehmen

Im Rahmen der „Woche der seelischen Gesundheit EN-Süd“ fand am 9. Oktober im Evangelischen Beratungszentrum (EBZ) in Ennepetal eine Podiumsdiskussion zum Thema „Vernetzung schaffen! Kinder in den Blick nehmen, wenn Eltern psychisch erkrankt sind“ statt.

Am 9. Oktober fand im Evangelischen Beratungszentrum (EBZ) in Ennepetal eine Podiumsdiskussion zum Thema „Vernetzung schaffen! Kinder in den Blick nehmen, wenn Eltern psychisch erkrankt sind“ statt.

Sabine Sowa und Roland Wetter (beide vom EBZ) moderierten die Veranstaltung.

Sabine Sowa und Roland Wetter (beide vom EBZ) moderierten die Veranstaltung, die von gut 25 Interessierten besucht war. Silke Sessinghaus (EBZ), Dr. Jörg Kalthoff (Sozial-Psychiatrischer Dienst), Max-Philipp Richter (Fliedner Klinik), Verena Heeke (Jugendamt der Stadt Gevelsberg) und Nicole Tugend (AWO-Familienzentrum Schultenstraße in Gevelsberg) nahmen als Fachleute an der Podiumsdiskussion teil.

   

Nachdem die Podiumsteilnehmer`*innen sich vorgestellt hatten, gab Sabine Sowa einen kurzen inhaltlichen Input.

Sabine Sowa u.a. darauf hin, dass in Deutschland gegenwärtig rund 3,8 Millionen Kinder und Jugendliche mit einem psychisch erkrankten Elternteil aufwachsen. Wichtig sei auch, zu wissen, dass wissenschaftliche Studien übereinstimmend zu dem Ergebnis kommen, das bei Kindern psychisch erkrankter Eltern im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ein deutlich erhöhtes Risiko vorliegt, mit Verhaltensauffälligkeiten zu reagieren oder selbst psychische Störungen zu entwickeln.

Sabine Sowa betonte auf diesem Hintergrund,

  • dass Kinder von psychisch erkrankten Eltern dann gute Entwicklungschancen hätten, wenn sie mit ihren Bedürfnissen und Wünschen beachtet und ihre individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen gestärkt werden,
  • dass neben einer altersangemessenen Aufklärung über die psychische Erkrankung und deren Auswirkungen auf das Zusammenleben weiterführende Hilfen und Unterstützungen für die Kinder und Familien wichtig sind und
  • dass daher das Thema des Nachmittags so wichtig sei.

  

Roland Wetter erläuterte anschl., wie es zu dieser Veranstaltung gekommen ist: „Seit einiger Zeit gibt es den „Runden Tisch Psychische Gesundheit EN-Süd“. Wir als EBZ engagieren uns da zusammen mit therapeutischen Einrichtungen, Selbsthilfegruppen und vielen anderen mehr. Zusammen haben wir anlässlich des Internationalen Tages der seelischen Gesundheit am 10.10. die Woche der seelischen Gesundheit auf die Beine gestellt, in deren Rahmen diese Veranstaltung stattfindet.“

   

Vertrauensvolle Zusammenarbeit

Anhand eines konstruierten Fallbeispiels spielten die Podiumsteilnehmer*innen gemeinsam durch, wie die einzelnen Einrichtungen zum Schutze des Kindeswohl agieren können, wenn ein Elternteil psychisch erkrankt ist. Alle Beteiligten betonten, wie wichtig frühe Vernetzung und gute Kooperation sind. Gerade um frühe Hilfen leisten zu können, sei Kooperation besonders entscheidend.

Hier sei auch auf allen Ebenen besonders wichtig, dass Vertrauen aufgebaut wird. Eltern brauchen Vertrauen zur KiTa-Leitung, diese braucht Vertrauen in die Beratungsstelle, die Beratungsstelle braucht Vertrauen zum Jugendamt usw. Dass dieses Vertrauen zwischen den einzelnen Akteuren, die sich an der Podiumsdiskussion beteiligten, vorhanden ist, wurde schnell deutlich. Trotzdem war es auch für die Podiumsteilnehmer*innen gut, sich dieser wichtigen Grundlage der Zusammenarbeit zu vergewissern. Alle betonten, dass ihnen die Kooperation mit den anderen Beteiligten besonders wichtig ist und sie von dem Miteinander der einzelnen Einrichtungen sehr profitieren.

Doch nicht nur die Podiumsteilnehmer*innen diskutierten an diesem Nachmittag. Auch aus dem fachkundigen Publikum kamen konstruktive Beiträge und gezielte Fragen. Und so war es nicht verwunderlich, dass nach den geplanten zwei Stunden noch viel mehr Zeit notwendig gewesen wäre, um alle Aspekte des wichtigen Diskussionsthemas tiefer zu beleuchten.

Positiv wurde von allen Seiten betont, dass die Veranstaltung gewinnbringend und Mut machend war, vor allem, weil deutlich wurde, dass die Protagonisten des Nachmittags schon heute eng miteinander kooperieren.