EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Weihnachtspakete für den Kaukasus

Am 29. Oktober gehen wieder 200 „Bürgerpakete“ von Sprockhövel aus auf die Reise in den Kaukasus.

Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks und Präses Manfred Rekowski trugen sich im Beisein von Bürgermeister Claus Jacobi ins goldene Buch der Stadt Gevelsberg ein.

Im Dietrich-Bonhoeffer-Haus stapeln sich die Pakete, die am 29. Oktober ihre Reise in den Kaukasus antreten.

  

 

Im Jahr 1994 startete die  „Bürgerpaketaktion“ von FRIEDENSDORF INTERNATIONAL, die bedürftigen Familien und Kinderheimen in Georgien, Nagorny Karabach, Armenien und Tadschikistan zugutekommt. Seit dem Jahr 1995 beteiligt sich der Gemeindebezirk Hiddinghausen der Evangelischen Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede an der Aktion. Was mit 20 Paketen begann, hat sich heute zu einer gemeindeübergreifenden Aktion entwickelt. „In diesem Jahr konnten wir 140 Paketpaten in unserer Gemeinde gewinnen“, erzählt Dorothea Lippa, die zusammen mit Heike Standke seit dem Jahr 2000 die Pakete packt und auf den Weg in den Kaukasus bringt. „Obwohl sich ganz viele Menschen für die Flüchtlinge engagieren, die jetzt in unser Land kommen, hat die Spendenbereitschaft für unsere „Bürgerpakete“ nicht abgenommen. Das freut mich besonders. Auch aus der Evangelischen Kirchengemeinde Sprockhövel, die unsere Aktion seit einigen Jahren mit unterstützt, kommen in diesem Jahr wieder 60 Paketpaten.“

     

„Paket-Paten“ gesucht

„FRIEDENSDORF INTERNATIONAL schickt uns in jedem Jahr eine Liste mit Sachen, die am dringendsten benötigt werden“, erklärt Dorothea Lippa. Neben Zucker, Reis, Nudeln, Mehl und Konserven gehören Schokolade, Strümpfe, T-Shirts, Wäsche, Kinderkleidung, Zahncreme und Seife zu den Dingen, mit denen die Kisten in diesem Jahr bestückt werden. „Wir suchen dann „Paket-Paten“, die pro Paket 30,-- Euro spenden. Von dem Geld kaufen wir dann die entsprechenden Lebensmittel“ erzählt Dorothea Lippa. „Durch persönliche Kontakte arbeiten wir seit vielen Jahren mit der Firma „Lebensmittel-Supermärkte Lenk OHG“ zusammen. Dort bestelle ich die nötigen Mengen an Lebensmitteln, die uns dann frei Haus geliefert werden. Wir bekommen für jedes Paket eine gesonderte Rechnung, die dann dem FRIEDENSDORF IN-TERNATIONAL als Beleg dient, um den jeweiligen Paket-Paten eine Spendenquittung ausstellen zu können.“

Wer Interesse an einer „Paket-Patenschaft“ hat, kann sich an Dorothea Lippa wenden: 02339-2648.

   

Jedes Paket kommt an

Am 29. Oktober werden die Pakete von einem LKW abgeholt und nach Dinslaken ins Zentrallager von FRIEDENSDORF INTERNATIONAL gebracht. Von dort gelangen sie zum Flughafen Düsseldorf, wo sie ihre Reise per Luftfracht in den Kaukasus fortsetzen. Dort werden die Pakete dann vor Ort von Partnerorganisationen an bedürftige Familien und an Kinderheime verteilt. „FRIEDENSDORF INTERNATIONAL kann so praktisch jedes Paket vom Absender bis zum Empfänger verfolgen und sicher stellen, dass die Pakete auch wirklich da ankommen, wo sie gebraucht werden“, erklärt Dorothea Lippa.

   

FRIEDENSDORF INTERNATIONAL

FRIEDENSDORF INTERNATIONAL wurde am 6. Juli 1967 als Bürgerinitiative gegründet, um Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten zu helfen.  FRIEDENSDORF INTERNATIONAL will

  • medizinische Hilfe für Kinder geben
  • durch Hilfsprojekte in Kriegs- und Krisengebieten die Versorgung vor Ort verbessern
  • und friedenspädagogische Arbeit fördern.

  

Mittlerweile werden jährlich bis zu 1000 Kinder zur stationären Behandlung nach Deutschland geholt, soweit die dafür benötigten 2,5 Millionen Euro an Spenden zur Verfügung stehen (die Arbeit von FRIEDENSDORF INTERNATIONAL wird ausschließlich über Spenden finanziert).  .

In 300 Krankenhäusern werden die Kinder stationär behandelt, bevor sie dann zur weiteren medizinischen Nachsorge und Rehabilitation ins Friedensdorf nach Oberhausen kommen, um dann wieder geheilt in ihre Heimat gebracht werden zu können.

  

Das vorwiegende Konzept von FRIEDENSDORF INTERNATIONAL sieht jedoch die Betreuung der Kinder zu Hause vor. So entstanden im Laufe der Jahre 16 Friedensdörfer auf der ganzen Welt.

Aber auch in Oberhausen wurde in den letzten Jahren neu gebaut. Das alte Friedensdorf, das in Barackenbauweise errichtet wurde, konnte dank einer Zwei-Millionen-Euro-Spende des Lions-Club Deutschland und weiteren Zuwendungen durch feste Häuser ersetzt werden. Rund 8 Millionen Euro sind seit 2002 verbaut worden. Das Friedensdorf in Oberhausen ist so jetzt auch für weitere Aufgaben gerüstet.

   

Neuer Lagerraum gesucht

In diesem Jahr haben Dorothea Lippa und Heike Standke noch die Pakete im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Hiddinghausen gepackt. Im nächsten Jahr steht das Gemeindehaus nicht mehr zur Verfügung, da es von der Gemeinde verkauft wird. „Wir hoffen, dass wir in einem der anderen Gemeindehäuser unserer Kirchengemeinde einen Raum finden, wo wir im nächsten Jahr die Pakete packen können“, erzählt Dorothea Lippa.

Die Kleidung und Wäsche, die ebenfalls in die Pakete gepackt wird, sammelte die Gemeinde über das Jahr verteilt bisher auch im Hiddinghauser Gemeindehaus. „Wenn das Gemeindehaus verkauft wird, fehlt uns der Lagerplatz für die Altkleider“, erklärt Dorothea Lippa. „Wir sammeln auch Kinderspielzeug, das wir z.B. auf dem Gemeindefest verkaufen. Von dem Erlös erwerben wir vom Friedensdorf die Kartons für die Paketaktion zum Stückpreis von 4 Euro (in dem Stückpreis sind die Versandkosten in den Kaukasus mit enthalten – Anm. d. Red.).“ Jetzt suchen Dorothea Lippa und Heike Standke einen neuen (trockenen) Lagerraum. (HB)