EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

„Pack´s ein“

Gut 15 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Jugend und der CVJM im Evangelischen Kirchenkreis Schwelm haben sich bei einer Neuauflage von „Pack’s ein“ durch Anregungen für ihre Jugendarbeit inspirieren lassen.

Beim Basteln mit Elektroschrott war Fingerspitzengefühl gefragt. (Foto Jana Marie Bertermann)

Bei „Pack’s ein“ entstanden schicke Schmuckstücke aus Elektroschrott. (Foto Jana Marie Bertermann)

Im Martin-Luther-Haus gab es jede Menge Platz, um „KanJam“ auszuprobieren. (Foto Jana Marie Bertermann)

  

 

Doch was ist „Pack’s ein“ überhaupt? „Pack’s ein“ ist eine Mitarbeiterschulung im Kompaktformat der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Schwelm. Den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kinder- und Jugendarbeit sollen praktische Anregungen und Ideen an die Hand gegeben werden, die sich zur Umsetzung in Gruppenstunden und auf Freizeiten eignen. Die Mitarbeiter können die Praxisbeispiele selber ausprobieren und das, was ihnen gut gefällt, gedanklich „einpacken“.

    

Methodenschulung im Kompaktformat

„Zweimal im Jahr findet das Ganze statt, einmal im Frühling und einmal im Herbst“, so André Hagemeier, Geschäftsführer der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Schwelm. Auf die Frage, wie lange das Konzept schon existiert, muss er selbst einen Moment nachdenken: „Also mehr als fünf Jahre auf jeden Fall!“ Der Hintergrund zur Gründung des Projekts ist, dass die meisten Mitarbeiter in ihrem Alltag immer weniger Zeit haben. Da ist ein kurzes Schulungsprogramm ohne große Anmeldefristen genau das richtige. Einen Abend dafür zu nutzen, neue Ideen und aktuelle Trends zu vermitteln, ist das Ziel.
So auch am Dienstag, den 10. November. Die Methodenschulung fand diesmal im Martin-Luther-Haus in Haßlinghausen statt. An dem Abend waren sowohl die sportlichen Kompetenzen, als auch Kreativität gefragt.

     

Trendsport mit Spaßfaktor

„KanJam“ heißt der neue Frisbee-Trendsport aus den USA, der in einem Workshop unter der Leitung vom Jugendreferenten David Metzner ausprobiert werden konnte. Mit einem hohen Spaßfaktor ist dieser fast überall zu spielen und auch die Regeln sind leicht zu verstehen.

Nachdem das Team-Spiel gemeinsam mit großem Spaß ausprobiert wurde, überlegten die Teilnehmer des Workshops Einsatzmöglichkeiten für die Gruppen- und Freizeitarbeit.

    

„Elektroschrott ist Gold wert“

In einem zweiten Workshop beschäftigten sich die Ehrenamtlichen mit dem Thema Elektroschrott: In fast jeder Schublade findet man alte Digitalkameras, Handys oder andere Schätze, die aber meist nicht als solche erkannt werden. Dabei enthalten fast alle dieser Geräte wertvolle Rohstoffe wie zum Beispiel Silber, Platin, Gold und Zinn. Die in den Schubladen der deutschen Bürger liegenden Handys sind zusammen rund 60 Millionen Euro wert. Ingrid Klatte, Mitarbeiterin der Verbraucherzentrale, leitete den Workshop im Rahmen des Projekts „Elektroschrott ist Gold wert“. Sie schaffte es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Thema zu sensibilisieren. So wurden zu Anfang die wichtigsten Informationen zu verschiedensten Rohstoffe, deren Abbaumethoden, Herkunftsgebiete, sowie Folgen des Ganzen in Kleingruppen erarbeitet und anschließend im Plenum vorgestellt. Natürlich bestand der Workshop nicht nur aus Theorie, denn es wurde auch ganz praktisch ausprobiert, welche „Schmuckstücke“ man aus diesem (wertvollen) Schrott basteln kann. So hielt am Ende jeder seinen eigenen, ganz individuell gestalteten Ohrring, Kettenanhänger, Ring, oder seine Brosche in der Hand. Hergestellt wurde das ganze aus dem Inhalt eines von der Verbraucherzentrale zur Verfügung gestellten „Elektroschrottkoffers“. Dort war wirklich von alten Kabeln bis Ösen alles zu finden. Übrigens kann der Koffer auch gerne für den Einsatz in Gruppen ausgeliehen werden.

Am Ende des Workshops waren alle von ihren Werken begeistert und erstaunt über die vielen neuen Fakten in Sachen Elektroschrott und Umweltschutz, die sie gelernt hatten. Aber auch eine gewisse Betroffenheit machte sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern breit. Die Frage, was ich als Einzelperson tun kann, um beispielsweise die Abholzung des Regenwaldes oder die immer weiter fortschreitende Vergiftung der Meere und Böden der Erde, die durch das Graben nach den Rohstoffen entsteht, zu stoppen, wurde nun immer öfter gestellt.

    

Für jeden und jede etwas dabei

Am Ende des Abends waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufrieden. So  auch Wiebke, 18 Jahre alt. Sie macht zurzeit ein freiwilliges soziales Jahr in der Evangelischen Kirchengemeinde Ennepetal. „Es war witzig! Ich habe eingepackt, dass ich bewusster mit Elektromüll umgehen sollte, dass man sich klar werden muss, was für Rohstoffe benötigt werden, um gewisse Geräte herzustellen und was für Schätze darin schlummern!“
Auch André Hagemeier war begeistert: „Es war schön, dass wir so viele waren und es war mal etwas ganz neues, gerade in Kombination mit dem KanJam war, glaube ich, für jeden was mit dabei!“ (jmb)