Als Gastreferenten hatte das Vorbereitungsteam um Superintendent Berger Dr. Klaus Hoffmann aus Gelsenkirchen eingeladen. Dr. Klaus Hoffmann, seit 17 Jahren Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Buer-Beckhausen in Gelsenkirchen, beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit der Barmer Theologischen Erklärung und ihre Bedeutung für die heutige Zeit. In seinem Vortrag arbeitete Dr. Hoffmann nicht nur die historische Bedeutung der Barmer Theologischen Erklärung heraus, sondern provozierte die Zuhörerinnen und Zuhörer auch mit der These, dass sich die Kirche heute eher zeitgemäß als zeitbezogen verhalte. Man müsse, wenn man von einer Krise der Kirche spreche, vor allem von einer theologischen Krise reden. Seines Erachtens orientiere sich die Kirche in ihren Reformvorhaben zu wenig an der Barmer Theologischen Erklärung. Anstatt zu fragen, was Kirche will, sollte sie danach fragen, was Gott will. Als größte gesellschaftliche Herausforderung nannte Dr. Hoffmann den Neo-Liberalismus und die Globalisierung und fragte hier: "Möchte Kirche Teil einer Marktgesellschaft oder einer zivilen Gesellschaft sein?".
Nach einer Kaffeepause diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Mutmachtages in sechs Arbeitsgruppen über den Vortrag sowie über einzelne Thesen der Barmer Theologischen Erklärung.
Mit einer gottesdienstlichen Abendmahlsfeier in der Christuskirche, die musikalisch von Stefan Wiesbrock und Wolfram Cramer von Clausbruch eingerahmt wurde, setzte sich der Mutmachtag fort. Vor allem mit Stücken aus Wiesbrocks neuer CD "sieben fette Jahre" setzten die beiden Musiker einen wohltuenden Kontrapunkt zu dem Vortrag und den Diskussionsrunden. Während die Besucherinnen und Besucher des Mutmachtages am Nachmittag vor allem geistig gefordert waren, konnten sie in der Christuskirche ihre Seele baumeln und auftanken lassen.
Leibliche Freuden erlebten die Mutmachtagbesucherinnen und -besucher bei einem ebenso schmackhaften wie reichhaltigen Büffet, mit dem der Mutmachtag endete.
Den Vortrag von Dr. Hoffmann finden Sie als Download auf dieser Seite.
Wenn Sie der Wortlaut des "Darmstädter Wort" interessiert, auf den Dr. Hoffmann in seinem Vortrag bezug nimmt, finden Sie ihn hier.