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Geheimbund Fisch

Der diesjährige Bauspielplatz in Rüggeberg bot nicht nur reichlich Raum für kreative Baumeister*innen, sondern entwickelte sich auch zu einem ausgewachsenen Archäologie-Krimi.

Auf dem Bauspielplatz entstand unter anderem ein gewaltiges Stadttor.

Die Kunst, Rundbögen zu bauen, hatten die Bauleute sich bei den Römern abgeguckt.

  

Der Redakteur der Bauspielplatzzeitung staunte nicht schlecht, als er vor Beginn der Kinderferienaktion einen unglaublichen Fund machte. In einem vermeintlichen Geheimgang unterhalb des Bauspielplatzes fand er doch tatsächlich ein uraltes Buch mit dem Titel: „Geheimbund Fisch. Abenteuer im römischen Reich.“ Verfasst war das Buch von Timotheus, einem Weggefährten des Apostel Paulus.

Der Redakteur als auch Pfarrer André Graf witterten die ganz große Geschichte und sahen sich schon als Nobelpreisträger. War etwa Timotheus in Rüggeberg gewesen? Musste jetzt das Neue Testament neu geschrieben werden? Gemeinsam mit Indiana John, Dr. Dr. Rodriguez, einem ominösen Spion namens Kowalski sowie einem windigen General gingen sie und die Kinder vom Bauspielplatz der Geschichte auf den Grund. Jeden Tag kamen neue Details ans Licht und so wuchs nicht nur die Budenstadt neben der Rüggeberger Kirche, sondern auch die Spannung, wie die Geschichte ausgeht.

Die Auflösung der Geschichte erführen die Kinder im Familiengottesdienst am 21. Juli, mit dem der diesjährige Bauspielplatz endete. Indiana John und Dr. Dr. Rodrigues konnten belegen, dass Timotheus nicht in Rüggeberg gewesen war. Das alte Buch und weitere Fundstücke waren 1942 von einem Rüggeberger Geheimbund Fisch versteckt worden.

Timotheus und seine Abenteuer im römischen Reich inspirierten auch die Bauleute auf dem Bauspielplatz. So entstand ein gewaltiges römisches Stadttor mit großem Rundbogen, dass das Bild des Platzes beherrschte.

145 Kilogramm Nägel und unzählige Holzbretter hatten die Organisatoren um Harald Marohn wieder besorgt, um den Kindern genügend Baumaterial zu liefern, damit sie ihrer Fantasie beim Hüttenbau freien Lauf lassen konnten.

Dass die Ergebnisse auch aus handwerklicher und bautechnischer Sicht tadellos waren, bestätigte am 19.7. der Hütten-TÜV. Wie in jedem Jahr trat Jürgen Burggräf mit seinem Team auf den Plan und inspizierte wohlwollend die Hütten. Mit großer Freude nagelte er dann die begehrten TÜV-Plaketten an die Bauwerke.

Jetzt ist vom Bauspielplatz schon nichts mehr zu sehen. Nicht wenige Hütten stehen nun in Ennepetaler Gärten, wo sie weiter als Spielgeräte dienen.

Aber jetzt ist schon klar, dass zu Beginn der Sommerferien 2020 in Rüggeberg wieder kräftig gebaut wird. Und wer weiß, welche Geschichten sich dann wieder um den Bauspielplatz ranken.