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Auf dem Weg zur Welt-Klimakonferenz

Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit machte auf dem Weg nach Paris Station in Gevelsberg

„Geht doch!“ steht auf dem Transparent, dem die Pilgergruppe auf ihrem Weg nach Paris folgt.

Dieter Bieler Giesen, Bürgermeister Claus Jacobi, Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks, Präses Manfred Rekowski und Superintendent Hans Schmitt stellten sich gemeinsam vor der Etappe nach Wuppertal unter den Segen Gottes.

Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks und Präses Manfred Rekowski trugen sich im Beisein von Bürgermeister Claus Jacobi ins goldene Buch der Stadt Gevelsberg ein.

    

 

„Geht doch!“ steht auf dem Transparent, dem die Pilgergruppe auf ihrem Weg nach Paris folgt. „Geht doch!“ soll heißen, macht euch auf den Weg. Und es steht für die Zuversicht, dass etwas für mehr Klimagerechtigkeit getan und bewirkt werden kann. Entsprechend motiviert erreichten die über 150 Pilgerinnen und Pilger am 23. Oktober gegen 15.30 Uhr das Evangelische Gemeindezentrum Berge in Gevelsberg. Der Bürgermeister der Stadt Gevelsberg, Claus Jacobi, hatte die Pilgergruppe in Hagen-Westerbauer abgeholt und war die letzten vier Kilometer mitgewandert. Im Evangelischen Gemeindezentrum begrüßte er dann offiziell die Frauen und Männer aus ganz Deutschland. „Wir brauchen Menschen, die mit anpacken, denn ich bin überzeugt, dass wir etwas bewegen können“, unterstütze der Gevelsberger Bürgermeister das Anliegen des Ökumenischen Pilgerweges.

Damit sprach er auch Andreas K. aus dem Herzen. Der Bielefelder hatte sich in Hamburg der Pilgergruppe angeschlossen und will bis zum Ziel in Paris mitpilgern. „Wir müssen ein Umdenken erzeugen. Der Pilgerweg ist für mich eine Gelegenheit, für eine Sache einzustehen“, erklärt Andreas K..

Hubert Schulze Dieckhoff aus Münster ist seit dem 13. September, als der Pilgerweg in Flensburg gestartet ist, dabei. Auch er will bis Paris mitpilgern. „Ich versuche,  mich fit zu halten und wandere gerne. Dieses persönliche Interesse verbinde ich auf dem Pilgerweg mit einem politischen Statement“, erzählt Dieckhoff.

   

Solidarität ist gefragt

Unter den über 150 Pilgerinnen und Pilgern waren auch gut 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des bischöflichen Hilfswerks Misereor. Dessen Leiter, Pirmin Spiegel, appellierte im Gemeindezentrum Berge an die weltweite Solidarität und klagte an, dass die Länder, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind, am meisten darunter leiden müssen. Spiegel wünschte den Pilgerinnen und Pilgern, die weiter gehen, alles Gute und Gottes Segen: „Einen großen Dank an Euch, dass wir mitpilgern durften.“

    

René Röspel pilgerte mit

Mit der Misereorgruppe verabschiedete sich auch der heimische Bundestagsabgeordnete René Röspel von der Gruppe. Röspel war von Herdecke aus mitgepilgert und hatte so das Anliegen des Pilgerwegs unterstrichen.

Gottes Segen wünschte auch Pfarrer Thomas Weber von der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg der Pilgergruppe. Zusammen mit zahlreichen Ehrenamtlichen, hatte er die Pilgerinnen und Pilger mit Kaffee, Tee und Gebäck im Gemeindezentrum Berge willkommen geheißen.

Mit dem Ev. Gemeindezentrum Berge hatte die Pilgergruppe aber ihr Tagesziel noch nicht erreicht. Das lag etwa vier Kilometer weiter westlich in der Innenstadt von Gevelsberg. Im Katholischen Gemeindezentrum St. Engelbert begrüßten Pastor Martin Stais und Weihbischof Wilhelm Zimmermann vom Bistum Essen die Pilgerinnen und Pilger. Der Weihbischof betonte in seiner Begrüßung noch einmal, dass es bei allen Bemühungen nicht nur um Klimaschutz, sondern auch und vor allem um Klimagerechtigkeit gehe: „Eingebunden in die Schöpfung sind wir der Schöpfung verpflichtet.“

    

Der Schöpfung verpflichtet

Nach einem gemeinsamen Abendessen, das ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Katholischen Kirchengemeinde vorbereitet hatten, bezogen die Pilgerinnen und Pilger ihr Nachtquartier im Gemeindezentrum St. Engelbert, im CVJM-Waldheim auf dem Stüting und in Gastfamilien.

Der Film „Chasing Ice“, den die Stadt Gevelsberg in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW, der AVU und der Energie-Effizienz-Region EN am Abend in der St. Engelbertkirche zeigte, unterstrich noch einmal eindrücklich, wie dramatisch die Klimaveränderungen sich vor allem auf die Gletscherregionen auf Grönland, aus Island und in Alaska auswirken.

    

Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks

Am folgenden Tag, dem 24.Oktober, erhielt die Pilgergruppe auf ihrem Weg von Gevelsberg nach Wuppertal weitere prominente Unterstützung. Neben dem Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm, Pfarrer Hans Schmitt, und dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Pfarrer Manfred Rekowski, lies es sich auch Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, nicht nehmen, die Anliegen des Pilgerwegs zu unterstreichen und durch ihre Mitgehen von Gevelsberg nach Wuppertal ein Zeichen zu setzen.

      

Eintrag ins goldene Buch der Stadt Gevelsberg

Bevor die Bundesministerin mit der Pilgergruppe, der sich an dem Tag auch knapp dreißig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank im Bistum Essen (BIB) anschloss, in Richtung Wuppertal startete, trug sie sich, wie schon am Vorabend Weihbischof Zimmermann, in das goldene Buch der Stadt Gevelsberg ein. Bürgermeister Claus Jacobi hatte zu diesem Zweck das goldene Buch zum CVJM-Waldheim auf dem Stüting gebracht, wo sich die Pilgergruppe bei einem fairen Frühstück, das in Kooperation mit dem Gevelsberger Weltladen angeboten wurde, gestärkt hatte. Neben der Bundesministerin trug sich auch Präses Rekowski in das goldene Buch ein. Anschließend bat Bürgermeister Jacobi alle Mitglieder der Pilgergruppe, sich ebenfalls ins goldene Buch einzutragen. Nach einem geistlichen Zuspruch von Petra Giesen machte sich die wieder gut 150 Personen starke Pilgergruppe unter der Leitung von Dieter Bieler-Giesen auf den Weg zur Wichernkapelle in Wuppertal-Wichlinghausen.

Unterwegs machte die Gruppe Station an einer Feldwegunterführung unter der Bundesautobahn A. Hier fand Bieler-Giesen kritische Worte zum Thema Verkehrspolitik und deren Folgen. Anschließend klebten die Pilgerinnen und Pilger Herzen mit Fürbitten in Form eines Kreuzes an die Betonwand der Unterführung.

Pünktlich um 14.00 Uhr erreichte die Gruppe den Wichlinghauser Bahnhof, wo sie vom Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, Andreas Mucke, der Supertintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Wuppertal, Pfarrerin Ilka Federschmidt und dem Katholischen Stadtdechanten der Stadt Wuppertal, Pfarrer Dr. Bruno Kurth, empfangen wurden. (HB)