EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Postkarten an Kommunalpolitiker

Kinder, Jugendliche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Jugend und der CVJM im Kirchenkreis Schwelm übergaben am Samstag, dem 22. August im Rahmen der landeskirchlichen Kampagne gegen Kinderarmut "Lasst uns nicht hängen" über 2000 Postkarten mit Wünschen, Anregungen und Forderungen an Kommunalpolitiker.

 

An diesem Samstag prägten neben den Wahlkampfständen der politischen Parteien anlässlich der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen auch die Ev. Jugend im Kirchenkreis Schwelm und die CVJM das Bild in den Fußgängerzonen in Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm. Mit bunten Info-Ständen und jeweils Hunderten von Postkarten, die an gespannten Wäscheleinen aufgehängt waren, zogen sie das Interesse der Passanten auf sich. "Ich wünsche mir, dass jedes Kind ein warmes Essen am Tag bekommt", "Eltern sollen mehr Zeit für ihre Kinder haben", "Meine Mama soll keine Angst haben, dass sie entlassen wird, wenn ich krank bin und sie zu Hause bleiben muss", war u.a. auf den Postkarten zu lesen.

 

Wie hier in Gevelsberg ließen die Politikerinnen und Politiker keine Karte hängen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ev. Jugend im Kirchenkreis Schwelm spannten ein Banner mit der Kinderresolution zwischen die Türme der Schwelmer Christuskirche.

     

Vom Kindergipfel zur Kommunalwahl
"Das Thema Kinderarmut beschäftigt uns schon seit vielen Monaten", erzählt André Hagemeier, Geschäftsführer der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Schwelm und berichtet, dass vom 6. bis zum 8. Juni 2008  45 Kinder und 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Kirchenkreis Schwelm am 5. Kindergipfel der Ev. Jugend von Westfalen zum Thema Kinderarmut in Villigst teilgenommen haben.  "Bevor die Kinder im Park von Haus Villigst ihre Zelte aufschlugen, hatten sie sich schon in ihren Jungschargruppen mit dem Thema Kinderarmut ausführlich beschäftigt. So setzten sich z.B. die Schwelmer Kinder mit den Fragen auseinander, wann man arm ist und was man zum Leben braucht. Sie haben ausprobiert, was man in der Stadt für einen "Appel" und ein Ei getauscht bekommt und ob Markenmarmelade besser schmeckt als Billig-Marmelade. Passanten wurden von ihnen in der Fußgängerzone befragt, ob es in Schwelm auch arme Kinder gibt oder ob Schwelm eine reiche Stadt ist. Sie haben das Sozialkaufhaus und den Tafelladen besucht und Rezepte gesammelt. So fanden sie heraus, was Kindern gut schmeckt, was gesund und preiswert sowie kinderleicht zu kochen ist - und haben das natürlich auch selbst ausprobiert. Ihre Ergebnisse schickten sie vor dem Kindergipfel per E-Mail ins Amt für Jugendarbeit der EKvW nach Villigst. Dort sind sie in die Kinderresolution eingeflossen, die am Sonntag, den 8. Juni von allen 500 Kindern, die an dem Kindergipfel teilnahmen, unterschrieben wurde."
Auch nach dem Kindergipfel griffen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ev. Jugend und der CVJM immer wieder das Thema Kinderarmut in den Gruppen auf.
"Dabei kam uns die Idee, mit den Kindern und Jugendlichen Postkarten mit Wünschen, Anregungen und Forderungen zu gestalten, die wir heute an die Kommunalpolitiker übergeben wollen", erzählt Hagemeier. 

     

Kinderarmut als kommunalpolitisches Thema
Um Punkt fünf vor Zwölf fanden sich dann zahlreiche Politikerinnen und Politiker der einzelnen Parteien an den Ständen der Ev. Jugend und der CVJM ein, um die Postkarten von den Leinen zu nehmen. "Gemäß dem Motto, Lasst uns nicht hängen haben wir die Politikerinnen und Politiker gebeten, alle Karten mitzunehmen. Wir wünschen uns, dass so das Thema Kinderarmut nicht nur ein Wahlkampfthema bleibt, sondern die Statements der Kinder und Jugendlichen in die konkrete politische Arbeit vor Ort einfließen", erklärt Hagemeier.
Um dieser Aktion Nachdruck zu verleihen, hatte Hagemeier zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Projektes "Zwischen Himmel und Erde" am Samstagmorgen ein Banner mit der Villigster Kinderresolution zwischen den Türmen der Schwelmer Christuskirche gespannt.
"Wir werden die Kommunalpolitik der nächsten Jahre genau beobachten und die Politikerinnen und Politiker gegebenenfalls an die Statements der Kinder und Jugendlichen erinnern", verspricht Hagemeier. (HB)