EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Von Ennepetal nach Drolshagen

Vom 22. bis zum 25. Mai 2008 haben sich sechs Jugendliche unter der Leitung von André Hagemeier, Geschäftsführer der Ev. Jugend im Kirchenkreis Schwelm, und Harry Bertermann, Gemeindepädagoge in der Ev. Kirchengemeinde Gevelsberg, auf den Weg gemacht, um in vier Tagen möglichst viele Kilometer zurückzulegen. Ausgerüstet mit Schlafsack, Isomatte und Kochtopf schaffte die Wandergruppe gut 60 Kilometer und erwanderte so eine Spendensumme von ca. 900 Euro.

Riccardo Azzarini, Benjamin Schmidt, Harry Bertermann, André Hagemeier, Roman Schulte, Maurice Mohr, Fritz Pickhardt und Till Pasch (v.l.n.r.) waren von Ennepetal bis nach Drolshagen unterwegs.

Irgendwo in der Gegend um Herscheid schlug die Gruppe ihr Nachtlager auf.


Nicht nur aufgrund der erfreulichen Spendensumme, sondern vor allem wegen der tollen Erfahrungen auf dem Weg und der guten Gemeinschaft waren sich alle einig, dass sie eine ähnliche Tour wieder machen würden.
     
Harry Bertermann berichtet hier über die Tour, die von Ennepetal nach Drolshagen führte. 

  

Donnerstag, 22.05.08
Die erste Etappe führte uns von Ennepetal nach Lüdenscheid-Brügge.
Bevor wir um 09:10 Uhr an der Johanneskirche in Voerde starten konnten, machten Fotografen der lokalen Presse mit uns noch eine kleine Fotosession.
Danach führte uns der Weg zunächst nach Breckerfeld. Hier fanden wir eine Bäckerei, in der wir ein Brot und 10 Eier kaufen konnten. Die Tankstelle in Breckerfeld hatte dann noch zwei Dosen Frühstücksfleisch und eine Packung Käse für uns.Mit dem Proviant machten wir uns dann Richtung Glörtalsperre auf. Ziemlich genau um 13:00 Uhr hat Fritz seinen Camping-Kocher angeschmissen. Das frische Rührei mit Brot, Fleisch und Käse war ein Genuss.
Gegen 15:00 Uhr - die Beine wollten eigentlich noch nicht -  brachen wir Richtung Schalksmühle auf. Da der Weg nach Schalksmühle nur eine Stunde dauerte, beschlossen wir, weiter nach Brügge zu gehen. Die ersten Blasen machten sich jetzt vor allem bei mir und Ricci deutlich bemerkbar.
Gegen 18:00 Uhr erreichten wir müde und erschöpft Brügge, einen Stadtteil von Lüdenscheid. Hier fanden wir eine Döner-Bude, wo wir den Preis auf 2,50 € pro Döner herunterhandeln konnten.
Gestärkt machten sich André, Benny und Fritz auf die Suche nach einem Nachtquartier. Beim Deutschen Roten Kreuz wurden sie fündig. Hier bekamen wir nicht nur einen tollen Raum mit Dusche und WC. Ramona - die gute Seele des Hauses - machte sich auch gleich daran, Brühwürstchen heiß zu machen und ihren Kollegen in Herscheid anzurufen. Er versprach, sich um eine Unterkunft in Herscheid, unserem nächsten Etappenziel, zu bemühen.
Wir waren von der Gastfreundschaft des DRK total überwältigt!!!

   
Freitag, 23.05.08
Am Freitag morgen wurden wir von Kaffeeduft geweckt. Heidi, die Leiterin des Seniorentreffs im DRK, hatte einen tollen Frühstückstisch mit Brötchen, Marmelade, Wurst, Kaffee und Tee gedeckt.
Um 09:00 Uhr brachen wir Richtung Supermarkt auf, wo wir uns mit Marschverpflegung eindeckten.
In der Hoffnung, am Abend wieder eine ähnlich feudale Unterkunft wie in Brügge zu finden, machten wir uns anschließend auf den Weg.
Unser erstes Tagesziel erreichten wir um 12:50 Uhr. Der Homertturm liegt 530 M. ü. N.. Während Fritz sich um das Nudelwasser kümmerte, zauberte André eine leckere Zwiebel-Speck-Tomaten-Sauce.
Gegen 15:00 Uhr begaben wir uns wieder auf unsere Strecke. Da mein linkes Knie ziemlich schmerzte, baute der Rest der Gruppe eine Trage für meinen Rucksack. So schaffte auch ich den Weg zur Versetalsperre, der ständig bergab ging und so vor allem die Knie stark belastete.
Am Vorstaubecken machten wir Rast  und riefen Stefan vom DRK-Herscheid an. "Ich habe leider noch keinen Schlafplatz für euch, aber ich kümmere mich darum." Eine Stunde später rief Stefan erneut an und teilte uns mit, dass weder im DRK-Heim noch bei der Freiwilligen Feuerwehr ein Platz für uns wäre. Auch die Kirchengemeinde Herscheid könne uns nicht helfen.
"Dann schlafen wir eben im Wald", war die einhellige Meinung unserer Wandertruppe. Andre schaute auf unsere Wanderkarte und meinte, dass wir bis kurz vor Herscheid gehen und uns da einen Lagerplatz suchen sollten. Dem stimmten alle zu, und so gingen wir weiter. Gegen 18:00 Uhr fanden wir ein lauschiges Plätzchen, wo wir die Nacht verbringen wollten. André, Maurice, Till und Benny haben sich dann Richtung Herscheid aufgemacht, um weitere Verpflegung zu besorgen.
Wie sich zwei Stunden später, als sie wieder zurück waren, herausstellte, war unser Rastplatz doch weiter von Herscheid entfernt, als wir dachten. Über 5 Kilometer mussten die vier nach Herscheid gehen, um einzukaufen. Auf dem Rückweg wurden sie von Anke Fährmann (ihre Familie wohnt in Hiddinghausen) mitgenommen. "Wir wären sonst nicht mehr zurückgekommen", stöhnte André.
Dann machten wir es uns im Wald gemütlich und aßen zu Abend. Als es dunkel wurde, krochen alle in ihre Schlafsäcke und verabschiedeten sich in das Reich der Träume. 

   

Samstag, 24.05.08
An diesem Morgen frühstückten wir nach einer herrlichen Nacht im Freien.
Um 10:20 brachen wir in Richtung Valbert auf. Nach einiger Zeit spürte ich, dass mein Knie größere Probleme macht und ich nicht weitergehen kann. Also ging die Gruppe ohne mich weiter, und ich hielt an der Straße nach Valbert den Daumen raus.
Bereits das fünfte Auto hielt an und brachte mich zur Ev. Kirche in Valbert. Leider war Pfarrer Winterhoff, mein alter Jungscharleiter, nicht zu Hause. Trotzdem konnte ich einen Raum im Gemeindehaus organisieren. Frau Weisheit, die ich auf der Wiese hinter dem Pfarrhaus getroffen hatte, holte beim Kirchmeister der Kirchengemeinde Valbert die Erlaubnis ein, dass unsere Gruppe im Gemeindehaus übernachten durfte.
Als die Wandergruppe gegen 13:30 Uhr eintraf, waren alle froh, nicht noch eine Nacht im Wald schlafen zu müssen.
Im Supermarkt wurde anschließend Grillfleisch und weitere Verpflegung gekauft.
Nach einem Besuch im Freibad, zündeten wir am Abend noch den Grill der Familie Weisheit angezündet (Ich kannte Stefan Weisheit noch aus Plettenberger Zeiten) und ließen es uns gut gehen. Dann war Nachtruhe angesagt. 

   

Sonntag, 25.05.08
Am Sonntag frühstückten wir ein letztes Mal zusammen. Fritz hatte frische Brötchen geholt und André den Kaffee gekocht.
Bei leichtem Regen machte sich die Wandergruppe dann gegen 10:00 Uhr auf die letzte Etappe nach Drolshagen.
Unterwegs, kurz hinter Valbert, bekamen die Jungs Durst auf frische Milch vom Bauern. So klingelten sie beim ersten Bauernhof, der auf ihrem Weg lag, und fragten nach Milch. Der Jungbauer, der ihnen die Milch gab, fragte die Gruppe, woher sie kämen. Als sie ihm antworteten: "Aus Ennepetal", entgegnete er: "Dann seid ihr die Gruppe, die im Gemeindehaus übernachtet hat. Mein Vater ist Kirchmeister in Valbert." Die Welt ist ein Dorf.
Um 14:00 Uhr erreichte die Gruppe Drolshagen.
Während die Gruppe unterwegs nach Drolshagen war, wartete ich in Valbert auf meinen Freund Holger Clemens, der uns wieder nach Ennepetal und Gevelsberg brachte.

Wer im nachhinein für die Tour spenden möchte, kann das natürlich noch tun. Die Sponsorenerklärung kann auf der Website der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Schwelm www.ev-jugend-im-kirchenkreis-schwelm.de heruntergeladen werden. (HB)