EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Noch entspannte Finanzlage

Auch der Ev. Kirchenkreis Schwelm profitiert von der guten Konjunkturlage in Deutschland. Der Kirchenkreis kann im kommenden Jahr mit Mehreinnahmen von rund 220.000 Euro im Vergleich zum laufenden Jahr rechnen.

Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm hat in ihrer Sitzung am Freitag, den 02. Dezember in Ennepetal-Altenvoerde den Haushalt für das Jahr 2017 beschlossen.

Da Superintendent Hans Schmitt zum 01. Juni 2017 in den Ruhestand tritt, wird die kommende Synode am 20. Mai 2017 ganz im Zeichen der Wahl einer neuen Superintendentin / eines neuen Superintendenten stehen.

     

 

Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm hat in ihrer Sitzung am Freitag, den 02. Dezember in Ennepetal-Altenvoerde den Haushalt für das Jahr 2017 beschlossen.

Auch wenn das Kirchensteueraufkommen in der Ev. Kirche von Westfalen (EKvW) und damit verbunden die Kirchensteuerzuweisung an den Ev. Kirchenkreis Schwelm im nächsten Jahr noch einmal im Vergleich zum laufenden Jahr steigen werden, warnte Superintendent Hans Schmitt davor, sich auf dem jetzigen Geldsegen auszuruhen.

   

Geschenkte Zeit für den Rück- und Umbau der Gemeinden

Superintendent Schmitt zitierte in seinem Bericht den Vizepräsidenten der EKvW Dr. Arne Kupke, der bei der Einbringung des Landeskirchlichen Haushaltes auf der Landessynode in Bielefeld die Landessynodalen mahnte: „Wir haben eine einzige wesentliche Einnahmequelle, die Kirchensteuer. Damit wird unser Haushalt durch die Zahl der Mitglieder und durch deren Finanzkraft bestimmt. Wer unsere Mitgliedschaft beleuchtet, sieht aber einen extrem hohen Altersdurchschnitt. Wir werden rasant weniger und werden damit jedes Jahr weniger Kirchensteuerzahler haben. Und mit dem nahenden Renteneintritt der mit einem schönen Wort belegten Gruppe der Babyboomer, von denen ja hier auch einige im Raum sind, wird zusätzlich der Pro-Kopf-Schnitt jährlich sinken. Beides sind mathematische Gewissheiten. Wir stehen also vor vorhersehbaren Einnahmeausfällen.

Nicht vorhersehbar ist die wirtschaftliche Lage. Der deutsche Wirtschaftsmotor brummt bereits außerordentlich lange. Wir können dankbar sein für die Einnahmen, die in den letzten Jahren erheblich höher waren als erwartet. Das ist hier schon häufiger thematisiert worden: Wir haben geschenkte Zeit für den Rück- und Umbau. “

   

Wegfall von Pfarrstellen

Wie dieser Rück- und Umbau konkret im Kirchenkreis Schwelm u.a. aussehen kann, machte der Superintendent anhand der Pfarrstellenplanung deutlich. In den letzten Jahren habe der Kirchenkreis jährlich ca. 1000 Gemeindeglieder verloren. Das habe auch Auswirkungen auf den Pfarrstellenschlüssel in den Gemeinden. Schmitt erinnerte die Synodalen daran, dass sie im Sommer 2015 beschlossen haben, einen Pfarrstellenschlüssel von 2850 Gemeindeglieder pro Pfarrstelle bei der Pfarrstellenplanung für die Gemeinden anzuwenden. Anhand einer Tabelle veranschaulichte Schmitt, was das konkret für die Gemeinden bedeutet: „In dem Schaubild sehen Sie, dass bei Anwendung des Schlüssels jede erste freiwerdende Pfarrstelle in jeder Gemeinde wegfallen wird.“

Für die Gemeinden sei der Verlust von Pfarrstellen mit erheblichen Umstrukturierungen und dem Verlassen erprobter Wege verbunden, betonte Schmitt. Deshalb hatte der Kreissynodalvorstand für die Synode eine Beschlussempfehlung zur Finanzverteilung im Kirchenkreis formuliert, die von den Synodalen verabschiedet wurde.

Der Beschluss sieht vor, dass die bei einer Pfarrstellenstreichung eingesparte Pfarrstellenpauschale zur Bildung einer gesonderten Rücklage im Haushalt veranschlagt werden soll. (Im Jahr 2017 überweist der Kirchenkreis pro Pfarrstelle 104.000 Euro als Pfarrstellenpauschale an die Landeskirche. Die Pfarrstellenpauschale errechnet sich im Wesentlichen aus der Vergütung, den Beihilfekosten und den Versorgungsrückstellungen.) Eine betroffene Kirchengemeinde soll dann aus dieser Rücklage ab Eintritt der nächsten   Vakanz für drei Jahre Haushaltsmittel in Höhe der Hälfte der Pfarrbesoldungspauschale, die bei Besetzung der Pfarrstelle (100 %) zu entrichten wäre, erhalten. Jede Kirchengemeinde erhält nach diesem Beschluss zukünftig die Mittel für die jeweils nächste nicht refinanzierte, volle Gemeindepfarrstelle, die ab 01.01.2017 aufgehoben wird. Diese Regelung kommt dann für jede Kirchengemeinde nur einmal zur Anwendung. Der Synodenbeschluss beinhaltet auch, dass diese Regelung alle drei Jahre überprüft und evaluiert wird.

   

Mehr ehrenamtliches Engagement

Der Wegfall von Pfarrstellen hat auch Auswirkungen über die betroffenen Gemeinden hinaus. So soll z.B. in der Notfallseelsorge in Zukunft verstärkt mit Ehrenamtlichen gearbeitet werden. Ralf Radix, Pfarrer für Notfallseelsorge der EKvW hat  auf der Kreissynode ein entsprechendes Konzept vorgestellt. Radix lud zu einer Informationsveranstaltung am 9. Januar 2017 um 19 Uhr im Haus der Kirche, Potthoffstraße 40 in Schwelm, ein. Dort wird er zusammen mit Pfarrer Bracht,  der im Evangelischen Kirchenkreis Schwelm für die Koordination der Einsätze im Rahmen der Notfallseelsorge zuständig ist, das neue Notfallseelsorgekonzept und vor allem die Ausbildung im Bereich Notfallseelsorge ausführlich vorstellen.

   

Einfach frei

Superintendent Schmitt lud die Synodalen zu den zahlreichen Veranstaltungen ein, die im Kirchenkreis anlässlich des 500. Reformationsjubiläums, das am 31. Oktober 2017 landesweit gefeiert wird, unter dem Motto „Einfach frei“ stattfinden: „Insgesamt elf Veranstaltungen unterschiedlicher Art hat eine Arbeitsgruppe geplant… Es ist gelungen, prominente Mitwirkende zu gewinnen. Stellvertretend erwähne ich die Nacht der Bibel. Die aus Film und Fernsehen bekannten Schauspieler Constanze Becker und Peter Lohmeyer bringen die Bibel mit Hilfe verschiedener Übersetzungen als ein Gesamtwerk neu zum Sprechen.“  Diese Veranstaltung findet am 22. April im Zentrum für Kirche und Kultur in Gevelsberg statt.

   

Nächste Synode mit Superintendentenwahl

Die nächste Versammlung der Kreissynode findet am 20. Mai 207 statt. Da Superintendent Hans Schmitt zum 01. Juni 2017 in den Ruhestand  tritt, wird die kommende Synode ganz im Zeichen der Wahl einer neuen Superintendentin / eines neuen Superintendenten stehen. (HB)