EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Warme Füße zu Weihnachten

Durch UV-C-Licht wird die Virenlast in der Heizungsluft der Schwelmer Christuskirche um ca. 90% verringert.

32 UV-C-Leuchtstoffröhren bestrahlen in einer verspiegelten Luftkammer die durchströmende Luft. (Foto: Dennis Rösing)

Nur durch eine schmale Luke gelangt man zur verspiegelten Luftkammer.

Mit einem Raumvolumen von 13.650 Kubikmetern gehört die Christuskirche zu den wirklich großen Kirchen im Land. (Foto: Arno Kowalewski)

In der Christuskirche sorgt eine Umluft-Heizung, die seit 2001 mit Gas betrieben wird, dafür, dass die Gottesdienstbesucher nicht frieren müssen. 21.000 Kubikmeter Raumluft kann die Heizungsanlage in der Stunde umwälzen. Die Kirche hat ein Raumvolumen von 13.650 Kubikmetern. Das bedeutet, dass die Luft in der Christuskirche mindestens einmal pro Stunde komplett umgewälzt wird, je nachdem wie die Heizung „gefahren“ wird.

Aufgrund der geltenden Corona-Schutzverordnung dürfen zurzeit nur 250 Personen einen Gottesdienst besuchen. Eigentlich hat die Kirche aber fast 1.200 Plätze.

Da aufgrund der Kirchensanierung das Hauptportal geschlossen ist und nur die beiden Seiteneingänge geöffnet werden können, stellte sich für die Gemeinde die Frage, wie die Kirche bei ausgestellter Heizung ausreichend belüftet werden kann, um die Virenlast in der Raumluft zu reduzieren.

    

Erste Kirche mit UV-C-Lufthygiene

Auch Architekt Christoph Wissmann, der mit der Sanierung der Kirche betraut ist, machte sich Gedanken und fand schließlich die Lösung: UV-C-Licht. Was in der Moskauer U-Bahn, in der Medizintechnik, in der Wissenschaft und in vielen anderen Bereichen funktioniert, sollte doch eigentlich auch in einer Kirche erfolgreich eingesetzt werden, kombinierte Wissmann.

Mit der Firma Theod. MAHR Söhne GmbH aus Aachen, die sich selbst als älteste deutsche Heizungsfirma bezeichnet, fand Wissmann eine renommierte Firma, die seine Idee umsetzen wollte. Neben dem Lübecker Dom und dem Dom zu Mainz sind u.a. auch der Münchner Dom, das Straßburger Münster und der Stephans Dom in Wien mit Kirchenheizungssystemen von MAHR ausgestattet.

Und mit der Firma BÄRO GmbH & Co. KG aus Leichlingen konnte eine nicht weniger renommierte Firma gewonnen werden, die sich auf UV-C-Luft-Hygiene spezialisiert hat.

Das Konzept der beiden Firmen, in einer Luftkammer unter der Heizung im Keller der Kirche 32 UV-C-Leuchtstoffröhren zu verbauen, und zusätzlich die Luftkammer mit Spiegeln auszukleiden, so dass die Beleuchtungsintensität noch einmal erhöht wird, überzeugte auch das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Schwelm, das die notwendigen 15.000 Euro bewilligte.

Vor sechs Wochen haben die Firmen MAHR und Bäro begonnen, die neue UV-C-Anlage einzubauen. Am 1. Dezember wurde die Anlage getestet, baulich abgenommen und in Betrieb genommen.

    

Neue Technik ist ein Sicherheitsgewinn

Wenn die Heizung eingeschaltet ist, strömt die Luft nun durch die verspiegelte Luftkammer im Keller der Kirche und wird mit UV-C-Licht bestrahlt. Diese „Behandlung“ bewirkt, dass etwa 90% der in der Luft befindlichen Viren abgetötet werden, bevor die erwärmte Luft wieder in die Kirche geleitet wird.

Damit ist die Christuskirche deutschlandweit wohl die erste Kirche, die mit dieser Technik ausgestattet ist.

„Die neue Technik bedeutet nicht, dass wir nun die Kirche voll besetzen dürfen. Es bedeutet auch nicht, dass man sich in der Christuskirche nicht anstecken kann. Aber es ist ein Sicherheitsgewinn“, erklärt Pfarrer Rainer Schumacher.

Und zudem müssen auch die Gottesdienstbesucherinnen und –besucher, die an den Weihnachtsfeiertagen die Christuskirche besuchen nicht frieren, denn bisher musste die Heizung währen der Gottesdienste aus bleiben.