EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Ev. Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede konzentriert sich in Zukunft auf drei Zentren

Das Presbyterium informierte auf einer Gemeindeversammlung am 4. November im Martin-Luther-Haus gut 90 Gemeindeglieder, die der Einladung zu der Versammlung gefolgt waren, über geplante Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung in den nächsten Jahren.

„Es ist das Ziel des Presbyteriums, auch in Zeiten der sinkenden Einnahmen das lebendige Gemeindeleben für alle Gemeindeglieder zu erhalten“, erklärte der Vorsitzende des Presbyteriums, Pfarrer Uwe.

Gut 90 Gemeindeglieder waren der Einladung zur Gemeindeversammlung ins Martin-Luther-Haus gefolgt.

Superintendent Hans Schmitt moderierte die Gemeindeversammlung.

  

 

„Bei einer unveränderten Haushaltsführung sind im Jahr 2016 die Rücklagen der Gemeinde aufgebraucht. Die Gemeinde wäre dann praktisch pleite.“ Diese Feststellung untermauerte Finanzkirchmeister Erwin Weller mit zahlreichen Folien, die die Finanzlage der Kirchengemeinde veranschaulichten. Weller zeigte auch auf, dass die Instandhaltungsrücklagen der Gemeinde nicht ausreichen, um alle Gebäude der Kirchengemeinde angemessen zu unterhalten. Zudem seien die Einsparmöglichkeiten im Personalbereich weitgehend ausgereizt.

„Es ist aber das Ziel des Presbyteriums, auch in Zeiten der sinkenden Einnahmen das lebendige Gemeindeleben für alle Gemeindeglieder zu erhalten“, erklärte der Vorsitzende des Presbyteriums, Pfarrer Uwe. Um das zu ermöglichen, habe das Presbyterium zukunftsweisende Beschlüsse gefasst.

   

Finanzielle Entlastung im Kindergartenbereich durch die Stadt Sprockhövel gefordert

Im weiteren Verlauf der Gemeindeversammlung, die von Superintendent Hans Schmitt moderiert wurde, erläuterten die Pfarrer Renfordt, Hayungs, Hegemann und Bracht die vom Presbyterium geplanten Veränderungen, die vor allem zwei Bereiche betreffen: Die Kindergärten und die Gebäude.

Im Bereich der Kindergärten werde die  Stadt Sprockhövel vom Presbyterium wiederholt aufgefordert, die gesetzlich vorgeschriebenen Zuschüsse im Kindergartenbereich zu leisten. Bisher zahle die Kirchengemeinde einen höheren Trägeranteil, als es gesetzlich festgelegt und in den umliegenden Städten üblich sei. Hier seien bereits erste Gespräche mit Vertretern der Stadt erfolgt.

   

Drei Standorte

Zum zweiten werde die Kirchengemeinde sich aus der Trägerschaft des Paul-Gerhardt-Hauses (Hobeuken) und des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses (Hiddinghausen) zurückziehen. Pfarrer Renfordt betonte in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass der Grundsatzbeschluss des Presbyteriums, sich in Zukunft auf die drei Standorte Herzkamp, Haßlinghausen und Silschede zu konzentrieren, im letzten Jahr einstimmig gefällt wurde: „Auch Pfarrer Hafer hat damals diesen Beschluss mitgetragen.“

„Beide Maßnahmen entlasten den laufenden Haushalt. Die Aufgabe der Gemeindehäuser entlastet zusätzlich die Instandhaltungsrücklage“, erklärte Erwin Weller und belegte diese Aussage mit weiteren Folien.

Pfarrer Michael Hayungs bat die Gemeindeglieder, mit zu überlegen, wie die Zukunft der beiden Gemeindehäuser in Hobeuken und Hiddinghausen ohne die Trägerschaft der Kirchengemeinde aussehen könnte: „Wir sind jedenfalls gesprächsbereit, wenn sich z.B. ein Förderverein findet, der die Trägerschaft eines Hauses übernehmen will.“

  

Lebendiges Gemeindeleben sicherstellen

Um die Beibehaltung und Weiterentwicklung eines lebendigen Gemeindelebens sicher zu stellen, plant das Presbyterium darüber hinaus, die Standorte Herzkamp, Haßlinghausen und Silschede den Anforderungen der modernen Gemeindearbeit entsprechend anzupassen: „Das Martin-Luther-Haus in Haßlinghausen ist stark sanierungsbedürftig. Hier wird das Presbyterium die Kosten einer Sanierung und eines Neubaus prüfen und gegenüberstellen und die für die Gemeinde nachhaltigere Entscheidung fällen“, erklärte Pfarrer Hayungs. „Ähnliches gilt für den Standort Herzkamp. Hier prüft das Presbyterium die Möglichkeiten eines Neubaus eines an die Kirche angrenzenden Gemeindezentrums“, ergänzte Pfarrer Hegemann. „In Silschede wird das Ensemble Kirche und Gemeindehaus erhalten. Insbesondere das dortige große Außengelände birgt Chancen für die Gemeindearbeit. Diese Veränderungen sind sicher nicht einfach, aber notwendig. Wir gehen diesen Weg im Vertrauen auf die Begleitung durch Gottes Geist“, so Pfarrer Renfordt.

   

Superintendent Schmitt bat zum Ende der Veranstaltung das Presbyterium, auch in Zukunft so transparent wie bisher zu arbeiten und die Gemeinde u.a. durch weitere Gemeindeversammlungen mit zu beteiligen und zu informieren. (HB)